Richie Porte denkt an verstorbenen Patron
«Würde den Tour-Sieg Andy Rihs widmen»

Am 18. April verstarb Andy Rihs. Seine BMC-Truppe hat ihn nicht vergessen – auch Leader Richie Porte nicht.
Publiziert: 15.06.2018 um 23:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:55 Uhr
Mathias Germann

Noch ist die Tour de Suisse nicht vorbei. Und doch spricht alles für Richie Porte (Aus). Der tasmanische Rad-Teufel hat vor der Flachetappe und dem abschliessenden Zeitfahren (32 Kilometer) ein gutes Polster auf seine Konkurrenten. «Noch ist es nicht vorbei», mahnt der 33-Jährige. Porte weiss allerdings, dass er im Kampf gegen die Uhr im Vergleich zu Bergfloh Nairo Quintana (Kol, 17 Sekunden zurück) klar stärker ist. «Aber dafür muss ich gute Beine haben. Heute hatte ich sie nicht», sagt er nach der Berg­ankunft in Arosa.

Damit übertreibt Porte zwar, hält er doch den Schaden gegenüber Quintana in engen Grenzen. Allerdings gibt er zu, dass ihn die frühe Attacke Quintanas am Fuss der Schlusssteigung überrascht hat. «Trotzdem fühlte ich mich lange gut. Erst zwei Kilometer vor dem Ziel bin ich etwas explodiert.» Quintana seinerseits denkt gar nicht an einen möglichen Tour-de-Suisse-Sieg. «Das war ein wichtiger Test vor der Tour de France. Ich wollte sehen, wo ich stehe, und habe Selbstvertrauen getankt.»

Vieles spricht letztlich dafür, dass sich Porte die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lässt. Sollte er seine Position bis zum Sonntagabend verteidigen, ist für den BMC-Star klar: «Ich würde den Tour-Sieg zu 100 Prozent Andy Rihs widmen. Er war einer der besten Investoren, die der Radsport je hatte. Vor allem war er ein fantastischer Mensch.»

Die Jäger: Richie Porte (l.) und Jakob Fuglsang jagen im Aufstieg nach Arosa dem Ausreisser Quintana hinterher.
Foto: Getty Images
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Frank: «Ich habe es in den Sand gesetzt»

Noch am Mittwoch traf Porte Hansueli Rihs, den Bruder von Andy Rihs (1942-2018). Eine Begegnung, die ihn berührt hat. «Es war schön, ihn zu sehen. Er war sehr glücklich», sagt Porte. «Auch Andy wäre sehr stolz auf uns. Zuerst hat Stefan Küng bei seinem Heimrennen das Gelbe Leadertrikot mehrere Tage getragen, und nun könnte ich den Gesamtsieg holen. Hoffentlich klappt es.»

Deutlich weniger happy ist Mathias Frank (31). Vor der Tour de Suisse sprach er noch vom «Bubentraum», die Rundfahrt endlich zu gewinnen. Hinauf nach Arosa verliert er als Neunzehnter 2:08 Minuten – auch, weil er den Postabgang zu Beginn der 27 Kilometer langen Schlusssteigung in den Bündner Skiort verpasst. «Ich habe es in den Sand gesetzt», so Frank schonungslos. Dass Frank als Gesamt-16. klar bester Schweizer ist, ist für den Luzerner kein Trost.

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