Überlegener Sieg nach Fehlstart
Schurter triumphiert auch beim Heim-Weltcup in Lenzerheide!

Mountainbike-Weltmeister Nino Schurter holt sich in Lenzerheide bereits den dritten Weltcup-Sieg 2016. Die Form für Rio stimmt. Jolanda Neff (23) fährt bei den Frauen auf den dritten Rang.
Publiziert: 10.07.2016 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:36 Uhr
Marc Ribolla

Welch ein Auftritt vor dem Heim-Publikum von Cross-Country-Weltmeister Nino Schurter (30). Der Bündner feiert in Lenzerheide im vierten Weltcup-Rennen 2016 den dritten Sieg – trotz Fehlstart.

Denn beim Start rutscht Schurter aus der Klick-Pedale und kommt nicht in den Tritt. Er muss das Feld von hinten aufrollen. «Ich hatte Probleme am Start mit der Pedale und fiel etwa auf Rang 20 zurück. Es brauchte etwas Energie, um an die Spitze zurück zu kommen», sagt Nino.

Doch dann zündet er ab der zweiten von acht Runden das Feuerwerk und lässt die Konkurrenz chancenlos. Zugute kommt ihm auch, dass sein letzter Verfolger Jaroslav Kulhavy einen Defekt erleidet und zurückfällt.

Nino Schurter fährt in Lenzerheide stark.
Foto: KEY
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Im Ziel jubelt Schurter mit 27 Sekunden Vorsprung auf Julien Absalon (Fr) und 45 Sekunden auf Maxime Marotte (Fr).

Für den Schweizer ist es das letzte Weltcup-Rennen vor Olympia Ende August gewesen. Den Wettkampf in Kanada am 6. August lässt er sausen, auch wenn ihm dort Absalon in der Weltcup-Gesamtwertung zu Leibe rücken könnte.

«Ich schaue nun vorwärts auf die letzte Vorbereitung für Rio. Es ist bereits jetzt eine fantastische Saison. Alles was jetzt kommt, ist eine Zugabe», so Schurter.

Mit Florian Vogel als Sechster und Lukas Flückiger als Zehnter sorgen weitere Schweizer für Top-Ten-Plätze in der Bündner Höhe.

Neff trotzt den Rückenschmerzen als Dritte

Bei den Frauen macht Jolanda Neff ihre Fans mit einem Podestplatz und Rang drei wieder glücklich. Die 23-Jährige reagiert damit auf ihren achten Platz vor Wochenfrist an der WM in Tschechien, wo sie an Rückenschmerzen litt.

Auch in Lenzerheide ist noch nicht alles in Butter. Neff startet für ihre Verhältnisse diskret und schont ihren Rücken. Sie verliert als Siebte in der ersten von sieben Runden bereits rund 30 Sekunden auf die Spitze mit der Dänin Annika Langvad. Neffs Stöckli-Teammanager Ralph Näf sagt: «Wir haben diese Woche lange nicht gewusst, ob sie überhaupt starten kann.»

In der Folge kann sich Neff platzmässig nach vorne fahren, den Abstand zur Spitze aber nicht verringern. Sie kämpft mit der Schwedin Jenny Rissveds als Dritte um den Anschluss. Diese zündet im zweiten Teil des Rennens den «Turbo» und setzt sich ganz nach vorne ab.

Am Ende gibts Platz drei für Jolanda mit 1:32 Minuten Rückstand auf Siegerin Rissveds und 24 Sekunden auf die Zweitplatzierte Langvad. Für U23-Weltmeisterin Rissveds ist es der erste Weltcup-Sieg bei den «Grossen».

«Nach der WM mit den Problemen ist Neffs dritter Rang wie ein Sieg zu werten», sagt SRF-Experte Thomas Frischknecht. Neff sagt nach dem Rennen: «Ich bin einfach glücklich, dass ich heute in dieser wahnsinnigen Atmosphäre fahren konnte. Es waren so viele Fans und Bekannte hier, die mich anfeuerten.»

«Gegen Mitte des Rennens begann ich mich besser zu fühlen. Doch dann spürte ich den Rücken wieder etwas und wollte einfach den dritten Platz sichern», erklärt sie weiter. Als zweitbeste Schweizerin fährt Alessandra Keller auf Rang sechs, Linda Indergand wird Siebte.

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