Kommentar zur Wende im Fall Flückiger
Wer sich nun Fragen gefallen lassen muss

Die nächste Wendung im Fall Flückiger bringt keine Klärung. Aber kommt es zum Freispruch, drohen den Verbands-Chefs unangenehme Fragen, schreibt Emanuel Gisi, Leiter Reporter Blick Sport.
Publiziert: 19.12.2022 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2022 um 11:13 Uhr
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Emanuel GisiSportchef

Der Fall Flückiger wird immer verwirrender. Sicher ist im Moment: Wir wissen noch nicht, ob der Olympia-Zweite von Tokio gedopt hat oder nicht und ob er aus dem Verkehr gezogen gehört.

Ein Freispruch ist der jüngste DK-Entscheid nicht. Aber klar ist ebenfalls, dass noch einmal eine Reihe von Fragen diskutiert werden müssen. Und wenn Mathias Flückiger tatsächlich am Ende mit weisser Weste dastehen sollte und ohne eigenes Verschulden am Tag vor dem EM-Rennen aus dem Rennen gezogen wurde, werden viele dieser Fragen unangenehm.

Die Doping-Jäger von Swiss Sports Integrity wird das wohl nur bedingt erschüttern – ihr Job ist es, Dopingsubstanzen bei Athleten aufzuspüren und auf Konsequenzen zu pochen.

Mathias Flückiger feiert mit der Aufhebung der provisorischen Sperre einen Etappensieg.
Foto: keystone-sda.ch

Aber was ist mit den Verbandschefs? Hätten die Swiss-Cycling-Bosse Flückiger besser schützen müssen? Hätten sie dem Mountainbiker wenigstens die Möglichkeit geben müssen, die Sperre öffentlich nicht als Dopingdelikt antreten zu müssen, um eine Vorverurteilung zu verhindern, solange er nur provisorisch aus dem Verkehr gezogen ist?

Flückiger hat in den letzten Monaten Prestige, Geld und Form verloren. Das ist eine weitere der wenigen aktuell gültigen Gewissheiten. Alles andere scheint unklarer denn je. Der Boom-Sportart Mountainbike stehen in der Schweiz heisse Monate bevor.

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