«Ärzte sagen, es sei richtig»
Jetzt spricht Cancellara über Hirschis Tour-Aus

Marc Hirschi (23) ist noch immer Corona-positiv. Die Folge? Er verpasst die Tour de France. Fabian Cancellara sieht aber auch Chancen für die Zukunft.
Publiziert: 27.06.2022 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2023 um 11:32 Uhr
Mathias Germann

Vor drei Wochen stand Marc Hirschi noch zuoberst. Er gewann den GP des Kantons Aargau. Und heute? Da ist er ganz unten – der Berner verpasst wegen Corona die Tour de France. Wir erinnern uns: Nach einem positiven Test während der Tour de Suisse lag Hirschi flach im Bett. Die Hoffnung, rechtzeitig wieder Corona-negativ zu sein, erfüllte sich nicht. Seine Ct-Werte sind nach wie vor zu hoch – das Team UAE Emirates reist mit acht anderen Fahrern zum Start nach Kopenhagen (1. Juli).

Drei Schweizer dabei!

Stefan Küng (28), Stefan Bissegger (23) und Silvan Dillier (31) halten bei der Tour de France die Schweizer Fahne hoch. So wenige Radgenossen waren seit neun Jahren nicht mehr bei der Grande Boucle am Start. Warum? Zu einem grossen Teil wegen Corona. Gino Mäder (25) und Marc Hirschi (23) galten als Fixstarter, infizierten sich aber in den letzten Wochen.

Überraschend ist derweil die Nicht-Nomination Michael Schärs: Der 35-Jährige war seit 2011 immer dabei. «Ich bekam vom Team keine Begründung. Sie sagten nur, dass sie sehr zufrieden waren mit mir bei der Tour de Suisse und letztes Jahr an der Tour de France. Seis drum. Ich geniesse den Sommer mit der Familie», so Schär. Was bleibt? Die Hoffnung, dass Neo-Papi Küng und Bissegger bei den Zeitfahren zuschlagen. Dillier dagegen wird sich ganz in den Dienst von Superstar Mathieu van der Poel (27, Ho) stellen. (mag)

Getty Images

Stefan Küng (28), Stefan Bissegger (23) und Silvan Dillier (31) halten bei der Tour de France die Schweizer Fahne hoch. So wenige Radgenossen waren seit neun Jahren nicht mehr bei der Grande Boucle am Start. Warum? Zu einem grossen Teil wegen Corona. Gino Mäder (25) und Marc Hirschi (23) galten als Fixstarter, infizierten sich aber in den letzten Wochen.

Überraschend ist derweil die Nicht-Nomination Michael Schärs: Der 35-Jährige war seit 2011 immer dabei. «Ich bekam vom Team keine Begründung. Sie sagten nur, dass sie sehr zufrieden waren mit mir bei der Tour de Suisse und letztes Jahr an der Tour de France. Seis drum. Ich geniesse den Sommer mit der Familie», so Schär. Was bleibt? Die Hoffnung, dass Neo-Papi Küng und Bissegger bei den Zeitfahren zuschlagen. Dillier dagegen wird sich ganz in den Dienst von Superstar Mathieu van der Poel (27, Ho) stellen. (mag)

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«Marc ist unglaublich enttäuscht. Es ist brutal. Aber man ist dem Virus ausgeliefert», sagt sein Manager Fabian Cancellara (41). Zwar fühlt sich Hirschi längst wieder fit – am Sonntag trainierte er wie gewohnt – doch das müsse nichts heissen. «Die Tour ist das härteste Velorennen der Welt und wir wissen nicht, wie Marcs Körper auf die Belastung reagieren würde. Ich habe mit mehreren Ärzten gesprochen – alle meinten, es sei richtig, Marc daheim zu lassen. Es geht darum, ihn und das Team zu schützen», so Cancellara.

Fakt ist: Hirschi wird seinen Traum, nach 2020 eine weitere Tour-Etappe zu gewinnen, auf Eis legen müssen. «Irgendwann wird er dies auch als Chance sehen. Vielleicht kommt dann die Vuelta, vielleicht die WM. Es gibt noch viel zu erreichen. Und Marc ist einem Prozess. Es wäre auch wichtig, dass er einmal ohne gesundheitliche Probleme durch den Winter durchkommt», findet Cancellara. Wir erinnern uns: Im letzten Dezember unterzog sich Hirschi nach anhaltenden Problemen einer Hüftoperation.

Marc Hirschi verpasst nach seiner Corona-Infektion die Tour de France. Ein Problem?
Foto: Getty Images
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Alaphilippe und Cavendish out

Noch überraschender als Hirschis Tour-Ausfall ist die Nicht-Nomination von Julian Alaphilippe (30, Fr) und Mark Cavendisch (37, Gb) durch das Team Quick-Step. Alaphilippe kommt von einer Verletzung zurück, ist aber der grosse Publikumsliebling in Frankreich. Und Cavendish ist mit 34 Siegen nicht nur Tour-Rekordmann (zusammen mit Eddy Merckx), sondern auch frisch gebackener britischer Strassen-Meister.

Hausdurchsuchungen bei Mäders Team Bahrain-Victorious

Kurz vor der Abreise zur Tour de France sind Wohnungen von Fahrern und Betreuern des Teams Bahrain-Victorious durchsucht worden. Welche Personen betroffen waren, ist ebenso wenig kommuniziert worden wie der Grund für die Aktion.

Die Tour de France beginnt am Freitag in Kopenhagen. Die Equipe Bahrain-Victorious tritt ohne Gino Mäder an. Dem Berner macht weiterhin eine Corona-Erkrankung zu schaffen.

Kurz vor der Abreise zur Tour de France sind Wohnungen von Fahrern und Betreuern des Teams Bahrain-Victorious durchsucht worden. Welche Personen betroffen waren, ist ebenso wenig kommuniziert worden wie der Grund für die Aktion.

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