Warm-up im Springreiten
Routinier Estermann als Ersatzjoker

Das heutige Warm-up in Rio darf Paul Estermann (53) reiten. Es könnte sein einziger Einsatz bleiben.
Publiziert: 13.08.2016 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:49 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Weil das Quintett Steve Guerdat, Romain Duguet, Martin Fuchs, Janika Sprunger und Paul Estermann in den Wochen und Monaten vor der Olympia-Nomination konstante und vielversprechende Leistungen zeigte, stellte es Equipenchef Andy Kistler vor ein Luxus-Problem: Er musste schon vor drei Wochen bei der Nennung des Teams für Rio gemäss den olympischen Vorgaben einen Reservisten bestimmen.

«Dieser Entscheid, wen ich als Ersatzreiter bezeichnen soll, hat mich wochenlang geplagt», gesteht Kistler. Der Schwyzer präzisiert: «Es war ein Prozess, im Kopf hat der Name immer mal wieder gewechselt.» Getroffen hat es nun Routinier Paul Estermann. Mit seiner Stute Castlefield Eclipse ritt der 53-Jährige schon 2012 in London.

Der Luzerner habe den Entscheid gut aufgenommen, dennoch ist Kistler wichtig zu erwähnen, dass alle fünf Reiter für die Equipe gleich wichtig seien. Der Reservist muss mit seiner Rolle so umgehen können, dass Harmonie und Fokus nicht gestört werden.

Routinier Paul Estermann auf Castlefield Eclipse.
Foto: EQ Images
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Der erste Ernstkampf, die erste Einzel-Quali, steht am Sonntag an. Am Samstag steht ein Warm-up auf dem Programm. Dies darf Estermann ebenfalls reiten. Chancen, die Reservistenrolle abzustreifen und ins Team vorzurücken, gebe es laut Kistler folgende: «Wenn ein Pferd oder ein Reiter gesundheitliche Probleme hat. Oder wenn eines der anderen Pferde nicht in From sein sollte.»

Trotzdem kann es sein, dass das Warm-up der einzige Einsatz Estermanns ist. Denn anders als an normalen Turnieren darf der Ersatzreiter an Olympia bei keinen Prüfungen mitreiten, also auch nicht in der Einzel-Quali.

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