Kameraboot verhindert Start der Triathleten
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Fail der Tokio-Organisatoren:Kameraboot verhindert Start der Triathleten

Triathleten leiden in Tokio-Hitze
Schweizer am Boden – Erschöpfungsdrama um Sieger

Noch müssen wir auf die nächste Schweizer Medaille warten. Die Schweizer Andrea Salvisberg und Max Studer präsentieren sich beim Olympia-Triathlon aber mit einem tollen Rennen. Gold geht nach Norwegen.
Publiziert: 26.07.2021 um 01:22 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2021 um 13:59 Uhr

Obwohl lange vieles gut aussieht, gibt es nach dem Männer-Triathlon keine weitere Schweizer Medaille. Max Studer wird 9. und verpasst extrem knapp ein Olympia-Diplom, Andrea Salvisberg kommt als 22. ins Ziel.

«Ich bin sehr enttäuscht», sagte Salvisberg, der auf Radstrecke kurzzeitig geführt hatte, obwohl er zuvor beim Schwimmen viel Mühe hatte. «Es war wie bei einer Schlägerei. Ich konnte mich da kaum befreien.»

Auf dem Velo aber macht Salvisberg einen grossen Satz nach vorne. Weil die Spitzengruppe taktiert und das Tempo drosselt, zieht der 32-jährige Emmentaler vorbei – der Gegenangriff erfolgt dann aber umgehend.

Andrea Salvisberg wechselt als erster vom Rad auf die Laufstrecke. Eine Medaille gibts leider nicht.
Foto: keystone-sda.ch
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«Kann mir nichts vorwerfen»

Salvisberg geht mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf die Laufstrecke. «Ich hatte zwar gute Beine, aber gegen die vielen starken Läufer war ich dann chancenlos», so Salvisberg.

Er wird nach hinten gerreicht und schafft es nicht einmal in die Top 20. «Ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Leistung», sagt Salvisberg, «ich kann mir nichts vorwerfen.»

Salvisberg führt bei letztem Wechsel

Einer, der am Schluss vorne mitläuft ist aber Max Studer, der zweite Schweizer im Feld. Mit ihm rund 20 Athleten, die um die Medaille kämpfen. Je länger die Läufer unterwegs sind, desto mehr splittet sich die Gruppe auf.

Als die Spitzengruppe auf acht Athleten schmilzt, ist Studer, der zu den besten Läufern im Feld gehört, immer noch dabei. Nach sechs der zehn Kilometer muss dann auch der Solothurner ziehen lassen.

«Das Tempo war einfach zu hoch für mich», erklärt Studer später und zeigt sich wie Salvisberg trotz allem zufrieden. «Ich bin voll ans Limit und habe doch ein paar Weltmeister hinter mir gelassen.»

Gold geht nach Norwegen

Vorne probiert ein Trio wegzuziehen. Am Ende ist es auch jenes Trio, das auf dem Podest steht und damit die Medaillen in Empfang nehmen darf: Gold für Kristian Blummenfelt aus Norwegen, Silber für den Briten Alex Yee, Hayden Wilde aus Neuseeland holt Bronze.

Kurios die Szene des neuen Olympiasiegers: Kurz nach dem triumphalen Zieleinlauf am Odaiba Marine Park verliert der Blummenfelt fast das Bewusstsein und übergibt sich. Er muss von einem Rollstuhl aufgefangen werden.

Boot im Weg – Start wiederholt

Noch kurioser jene Szene vor dem Start. Denn der muss wiederholt werden! Beim ersten Versuch steht ein Kameraboot im Weg (siehe Video oben) und nur die Hälfte der Athleten kann überhaupt starten. Die beiden Schweizer sind nicht dabei und sparen so Kräfte.

Am Dienstag um 6.30 Uhr Ortszeit stehen bei den Frauen Nicola Spirig und Jolanda Annen am Start. Am Samstag ab 7.30 Uhr kommts zum Mixed-Teamwettbewerb. Eine Schweizer Triathlon-Medaille ist also weiterhin möglich. Wenn dann nur kein Schiff im Weg steht … (leo/sri)

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