Hier räumt ein Marathonläufer alle Getränke ab!
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Absicht oder nicht?Hier räumt ein Marathonläufer alle Getränke ab!

«Es war sehr hart»
Jetzt spricht Marathon-Bösewicht Amdouni

Es ist einer der grössten Skandale der diesjährigen Olympischen Spiele. Marathonläufer Morhad Amdouni (33) wirft bei einer Verpflegungsstation eine Reihe Wasserflaschen zu Boden. Nun erklärt der Franzose seine Aktion.
Publiziert: 09.08.2021 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2021 um 14:31 Uhr
Cédric Heeb

Absicht oder nicht? Eine Frage, die sich wohl viele gestellt haben, die Morhad Amdounis (33) Tat am Wasserstand im Olympia-Marathon gesehen haben. Der Franzose beteuert nun in einem Video auf Instagram, dass es keine Absicht war.

«Es war sehr hart. Ich habe alles gegeben.» So beginnt der 33-Jährige sein viereinhalbminütiges Video. Mehrfach betont er, wie streng der Marathon gewesen sei und wie sehr er sich immer und immer wieder zum Durchhalten animieren musste.

«Es war nicht einfach mit der Müdigkeit. Ich verlor zunehmend an Klarheit und an Energie.» Er wollte sich daher mit allem Möglichen ausstatten. Unter anderem mit Gels, einem Hut und eben auch Wasser. «Ich will mich bei allen Athleten entschuldigen. Ich habe versucht eine Flasche Wasser zu greifen, die sind dann aber leider umgefallen. Es war nicht einfach», so seine Erklärung zum Vorfall. «Ich respektiere jeden Athleten.»

Morhad Amdouni (r., hier beim 10'000 Meter) hat mit seinem Wasserflaschen-Abräumer beim Marathon für Empörung gesorgt.
Foto: Getty Images
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Auf Instagram hagelt es Kritik

Der Franzose wird auf Instagram mit harscher Kritik zugedeckt. «Unglaubliches Verhalten», «Unfairer Sportsmann» oder «Schäm dich!» gehören noch zu den harmlosesten Kommentaren.

Amdouni sagt, er wollte für sein Land durchhalten und es stolz machen. Doch viele User schreiben, dass er Frankreich mit seiner Aktion eher Schande zugeführt habe: «Du bist der selbstsüchtigste Typ in der Geschichte des Marathons.»

Disqualifikation gewünscht

Ginge es nach der Instagram-Community, sollte der Franzose mit tunesischer Herkunft aus der Rangliste gestrichen werden: «Du solltest dafür disqualifiziert werden». Ihm wird zudem gewünscht, dass seine Sponsoren ihn fallen lassen und er nie mehr an einem Wettkampf teilnehmen darf. Irgendwann wurde es Amdouni zu viel. Er stellte die Kommentarfunktion zu seinem Video ab.

Ob seine Schilderungen der Wahrheit entsprechen und das ganze tatsächlich keine Absicht oder nur eine Ausrede war, weiss nur Amdouni selber. An der Tatsache, dass die durstigen Athleten hinter ihm in der sengenden Hitze Tokios ohne Wasser auskommen mussten, ändert seine Entschuldigung nichts. Das war knüppelhart.

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