Stöckli zieht Peking-Bilanz
«Die Wichtigkeit der Sportart Ski alpin liegt auf der Hand»

14 Medaillen und achtmal Platz 4: Die Schweizer Bilanz hätte mit etwas Glück sogar noch stärker ausfallen können. Delegationsleiter Ralph Stöckli zeigt sich trotzdem zufrieden.
Publiziert: 20.02.2022 um 20:16 Uhr
Emanuel Gisi

Die Ausbeute von Peking darf sich sehen lassen: 7-mal Gold, 14 Medaillen insgesamt, dazu 34 Diplome. Es sind die erfolgreichsten Olympischen Winterspiele der Geschichte für die Schweiz. «Wir durften viele schöne Momente erleben», sagt Delegationsleiter Ralph Stöckli zum Abschluss.

Nach einem bärenstarken ersten Teil (Stöckli: «Es hat mit einem Feuerwerk begonnen, mit Abfahrtsgold für Beat Feuz.») konnten die Schweizer am Ende das Tempo nicht ganz so hoch halten. «Man wünscht sich natürlich, auch mit einem Feuerwerk aufhören zu können, das ist uns mit Curling und dem Alpin-Teamevent nicht gelungen.» Tatsächlich: Ausgerechnet die Österreicher ziehen am letzten Olympia-Tag dank Gold im Teamevent im Medaillenspiegel noch an der Schweiz vorbei.

Bezieht man die acht vierten Plätze mit ein, welche die Schweizer Athleten errangen, wird klar: Das Ergebnis hätte mit etwas mehr Glück noch deutlich besser ausfallen können. Womit wir beim bittersten Olympia-Diplom sind: demjenigen von Fanny Smith, die als Dritte wegen eines vermeintlichen Fouls auf den vierten Platz im Skicross zurückversetzt wurde. Stöckli: «Ein Entscheid, den ich persönlich nicht nachvollziehen kann.» Ein Rekurs von Swiss-Ski ist bei der FIS hängig.

«Viele schöne Momente»: Der Schweizer Delegationschef Ralph Stöckli zieht Olympia-Bilanz.
Foto: keystone-sda.ch
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In Calgary war man ähnlich abhängig von den Alpinen

«Umso mehr freut es mich für die Skicross-Equipe, konnten die Männer einen Tag später Gold und Silber durch Ryan Regez und Alex Fiva feiern», so der frühere Weltklasse-Curler. Offensichtlich ist aber auch die Abhängigkeit der Olympia-Bilanz vom Skiverband. Alle 14 Medaillen gehen aufs Konto von Swiss-Ski, 9 davon wurden von den Alpinen herausgefahren. «Die Wichtigkeit der Sportart Ski alpin liegt auf der Hand. Das ist nicht neu, das hatten wir zum Beispiel 1988 in Calgary in ähnlichem Masse.»

Der Chef de Mission von Swiss Olympic redet darum den anderen Verbänden auch ins Gewissen. «Wir müssen zusehen, dass wir breit aufgestellt bleiben», sagt er. «Wir müssen aufpassen, dass wir in manchen Bereichen den Anschluss nicht verlieren.» Im Bob zum Beispiel, wo die Tradition gross ist, die Medaillen derzeit aber von anderen abgeräumt werden.

Olympische Winterspiele in Peking

Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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