Kampfansage von Swiss Olympic für Peking 2022
«Wir wollen 15 Medaillen holen!»

Die Schweizer Delegation für die Olympischen Winter-Spiele steht fest. Die neun wichtigsten Fragen und Antworten zum Gross-Event in China.
Publiziert: 25.01.2022 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2022 um 18:01 Uhr
Matthias Dubach

Wieviele Vertreterinnen und Vertreter schickt die Schweiz?

Swiss Olympic meldet am Montag: 168 Schweizer Athletinnen und Athleten sind dabei. «Wir haben gestern bis morgens um 5 Uhr selektioniert und die letzten Wettkämpfe verarbeitet», sagt Delegationsleiter Ralph Stöckli an einer virtuellen Medienkonferenz. 75 Frauen und 93 Männer bekommen ein Ticket, das ist ein Rekord-Frauenanteil von 45 Prozent. 55 Prozent der Delegation sind erstmals an Olympia dabei. Die Schweiz kämpft in 13 von 15 Sportarten um die Medaillen, im Shorttrack und in der nordischen Kombination ist niemand dabei.

Hatten wir jemals eine so grosse Olympia-Equipe?

Ja, vor vier Jahren. Das Rekord-Team von Pyeongchang mit 171 Mitgliedern bleibt 2022 unerreicht.

Wann reist die Delegation nach China?

Mit der nun selektionierten Patrizia Kummer ist eine Athletin wegen ihrer dreiwöchigen Quarantäne für Ungeimpfte schon vor Ort. Alle anderen Schweizern fliegen in verschiedenen Maschinen ab dem 26. Januar nach Peking.

So soll es 2022 wieder werden: Strahlende Schweizer Medaillengewinner wie 2018 Wendy Holdener, die einen ganzen Satz gewann.
Foto: Keystone
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Die Schweizer Delegation

Biathlon

Männer: Joscha Burkhalter, Niklas Hartweg, Sebastian Stalder, Benjamin Weger. – Frauen: Amy Baserga, Irene Cadurisch, Selina Gasparin, Lena Häcki.

Bob

Männer: Fabio Badraun, Cyril Bieri, Adrian Fässler, Simon Friedli, Andreas Haas, Michael Kuonen, Sandro Michel, Luca Rolli, Michael Vogt. – Frauen: Martina Fontanive, Melanie Hasler, Nadja Pasternack, Irina Strebel, Kim Widmer.

Curling

Männer: Peter De Cruz, Pablo Lachat, Sven Michel, Benoît Schwarz, Valentin Tanner. – Frauen: Melanie Barbezat, Carole Howald, Esther Neuenschwander, Alina Pätz, Silvana Tirinzoni. – Mixed: Martin Rios, Jenny Perret.

Eishockey

Männer: Santeri Alatalo, Andres Ambühl, Sven Andrighetto, Christoph Bertschy, Reto Berra, Enzo Corvi, Raphael Diaz, Michael Fora, Leonardo Genoni, Gaëtan Haas, Fabrice Herzog, Grégory Hofmann, Denis Hollenstein, Romain Loeffel, Denis Malgin, Christian Marti, Simon Moser, Killian Mottet, Mirco Müller, Joren Van Pottelberghe, Ramon Untersander, Sven Senteler, Dario Simion, Joël Vermin, Yannick Weber.

Frauen: Andrea Brändli, Nicole Bullo, Lara Christen, Rahel Enzler, Sarah Forster, Sinja Leemann, Lena Marie Lutz, Alina Marti, Saskia Maurer, Keely Moy, Aline Müller, Kaleigh Quennec, Evelina Raselli, Lisa Rüedi, Dominique Rüegg, Noemi Ryhner, Shannon Sigrist, Caroline Spies, Phoebe Staenz, Lara Stalder, Nicole Vallario, Stefanie Wetli, Laura Zimmermann.

Eiskunstlauf

Männer: Lukas Britschgi. – Frauen: Alexia Paganini.

Eisschnelllauf

Männer: Livio Wenger. – Frauen: Nadja Wenger.

Rodeln

Frauen: Natalie Maag.

Skeleton

Männer: Basil Sieber.

Ski alpin

Männer: Luca Aerni, Gino Caviezel, Yannick Chabloz, Beat Feuz, Niels Hintermann, Loïc Meillard, Justin Murisier, Marco Odermatt, Stefan Rogentin, Daniel Yule, Ramon Zenhäusern. – Frauen: Aline Danioth, Andrea Ellengerger, Jasmin Flury, Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Joana Hählen, Wendy Holdener, Noémie Kolly, Priska Nufer, Camille Rast, Corinne Suter.

Skicross

Männer: Joos Berry, Romain Détraz, Alex Fiva, Ryan Regez. – Frauen: Talina Gantenbein, Saskja Lack, Fanny Smith.

Ski Freestyle

Männer, Aerials (Sprung): Nicolas Gygax, Noé Roth, Pirmin Werner. – Halfpipe: Rafael Kreienbühl. – Moguls (Buckelpiste): Marco Tadé. – Big Air/Slopestyle: Fabian Bösch, Kim Gubser, Andri Ragettli, Colin Wili. – Halfpipe: Robin Briguet. – Frauen, Big Air/Slopestyle: Mathilde Gremaud, Sarah Höfflin, Giulia Tanno. – Halfpipe: Carol Bouvard.

Langlauf

Männer: Jonas Baumann, Dario Cologna, Roman Furger, Valerio Grond, Jovian Hediger, Candide Pralong, Jason Rüesch, Roman Schaad. – Frauen: Nadine Fähndrich, Lydia Hiernickel, Nadja Kälin, Alina Meier, Laurien Van der Graaff, Anja Weber.

Skispringen

Simon Ammann, Gregor Deschwanden, Killian Peier, Dominik Peter.

Snowboard

Männer, Alpin: Gian Casanova, Dario Caviezel, Nevin Galmarini. - Halfpipe: Pat Burgener, David Hablützel, Jan Scherrer. – Snowboardcross: Kalle Koblet. - Big Air/Slopestyle: Jonas Bösiger, Nicolas Huber. – Frauen, Alpin: Ladina Jenny, Jessica Keiser, Patrizia Kummer, Julie Zogg. – Halfpipe: Berenice Wicki. – Snowboardcross: Lara Casanova, Sophie Hediger, Sina Siegenthaler. – Big Air/Slopestyle: Arianne Burri, Bianca Gisler.

Biathlon

Männer: Joscha Burkhalter, Niklas Hartweg, Sebastian Stalder, Benjamin Weger. – Frauen: Amy Baserga, Irene Cadurisch, Selina Gasparin, Lena Häcki.

Bob

Männer: Fabio Badraun, Cyril Bieri, Adrian Fässler, Simon Friedli, Andreas Haas, Michael Kuonen, Sandro Michel, Luca Rolli, Michael Vogt. – Frauen: Martina Fontanive, Melanie Hasler, Nadja Pasternack, Irina Strebel, Kim Widmer.

Curling

Männer: Peter De Cruz, Pablo Lachat, Sven Michel, Benoît Schwarz, Valentin Tanner. – Frauen: Melanie Barbezat, Carole Howald, Esther Neuenschwander, Alina Pätz, Silvana Tirinzoni. – Mixed: Martin Rios, Jenny Perret.

Eishockey

Männer: Santeri Alatalo, Andres Ambühl, Sven Andrighetto, Christoph Bertschy, Reto Berra, Enzo Corvi, Raphael Diaz, Michael Fora, Leonardo Genoni, Gaëtan Haas, Fabrice Herzog, Grégory Hofmann, Denis Hollenstein, Romain Loeffel, Denis Malgin, Christian Marti, Simon Moser, Killian Mottet, Mirco Müller, Joren Van Pottelberghe, Ramon Untersander, Sven Senteler, Dario Simion, Joël Vermin, Yannick Weber.

Frauen: Andrea Brändli, Nicole Bullo, Lara Christen, Rahel Enzler, Sarah Forster, Sinja Leemann, Lena Marie Lutz, Alina Marti, Saskia Maurer, Keely Moy, Aline Müller, Kaleigh Quennec, Evelina Raselli, Lisa Rüedi, Dominique Rüegg, Noemi Ryhner, Shannon Sigrist, Caroline Spies, Phoebe Staenz, Lara Stalder, Nicole Vallario, Stefanie Wetli, Laura Zimmermann.

Eiskunstlauf

Männer: Lukas Britschgi. – Frauen: Alexia Paganini.

Eisschnelllauf

Männer: Livio Wenger. – Frauen: Nadja Wenger.

Rodeln

Frauen: Natalie Maag.

Skeleton

Männer: Basil Sieber.

Ski alpin

Männer: Luca Aerni, Gino Caviezel, Yannick Chabloz, Beat Feuz, Niels Hintermann, Loïc Meillard, Justin Murisier, Marco Odermatt, Stefan Rogentin, Daniel Yule, Ramon Zenhäusern. – Frauen: Aline Danioth, Andrea Ellengerger, Jasmin Flury, Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Joana Hählen, Wendy Holdener, Noémie Kolly, Priska Nufer, Camille Rast, Corinne Suter.

Skicross

Männer: Joos Berry, Romain Détraz, Alex Fiva, Ryan Regez. – Frauen: Talina Gantenbein, Saskja Lack, Fanny Smith.

Ski Freestyle

Männer, Aerials (Sprung): Nicolas Gygax, Noé Roth, Pirmin Werner. – Halfpipe: Rafael Kreienbühl. – Moguls (Buckelpiste): Marco Tadé. – Big Air/Slopestyle: Fabian Bösch, Kim Gubser, Andri Ragettli, Colin Wili. – Halfpipe: Robin Briguet. – Frauen, Big Air/Slopestyle: Mathilde Gremaud, Sarah Höfflin, Giulia Tanno. – Halfpipe: Carol Bouvard.

Langlauf

Männer: Jonas Baumann, Dario Cologna, Roman Furger, Valerio Grond, Jovian Hediger, Candide Pralong, Jason Rüesch, Roman Schaad. – Frauen: Nadine Fähndrich, Lydia Hiernickel, Nadja Kälin, Alina Meier, Laurien Van der Graaff, Anja Weber.

Skispringen

Simon Ammann, Gregor Deschwanden, Killian Peier, Dominik Peter.

Snowboard

Männer, Alpin: Gian Casanova, Dario Caviezel, Nevin Galmarini. - Halfpipe: Pat Burgener, David Hablützel, Jan Scherrer. – Snowboardcross: Kalle Koblet. - Big Air/Slopestyle: Jonas Bösiger, Nicolas Huber. – Frauen, Alpin: Ladina Jenny, Jessica Keiser, Patrizia Kummer, Julie Zogg. – Halfpipe: Berenice Wicki. – Snowboardcross: Lara Casanova, Sophie Hediger, Sina Siegenthaler. – Big Air/Slopestyle: Arianne Burri, Bianca Gisler.

Mehr

Wieviele Medaillen werden erwartet?

Swiss Olympic nimmt die 15 Medaillen von 2018 als Messlatte. Mindestens so viele soll es erneut geben. «Es sind spezielle Spiele mit vielen Unsicherheiten», spricht Stöckli die Corona-Pandemie an, «wir wollen uns aber trotzdem an den 15 Medaillen von Pyeongchang orientieren.» Die besten Chancen haben wir wohl im Ski alpin, im Ski freestyle, im Skicross, aber auch im Snowboard (alpin und Halfpipe) und beim Curling.

Wer war der heftigste Härtefall?

Im Skicross-Weltcup der Männer sind die Schweizer derart gut vertreten, dass der Selektionshammer sogar einen Olympia-Medaillengewinner trifft. Marc Bischofberger (30), Silber-Skicrosser von Sotschi, muss daheim bleiben. Die Formkurve des selektionierten Quartetts wurde als besser taxiert. Auch bei den Frauen fehlt mit Sanna Lüdi (35) ein bekannter Name. Aber sie flog wegen ihres üblen Sturzes am Wochenende raus und könnte je nach Fitnessstand noch nachnominiert werden.

Wer gross ist die Altersspanne?

Die siebte Olympia-Teilnahme vom vierfachen Gold-Gewinner Simon Ammann (40) ist Schweizer Rekord. Der Älteste ist er aber nicht. Curling-Skip Silvana Tirinzoni ist auf den Tag genau zwei Jahre älter als Ammann. Die jüngste Schweizer Olympionikin? Eishockey-Spielerin Alina Marti (17).

Wer profitiert vom Jugendbonus?

Nicht alle Selektionierten haben die Limiten erreicht. Wie im Ski alpin Abfahrts-Youngster Yannick Chabloz (22) oder bei den Frauen Aline Danioth (23) und Noemié Kolly (23). Oder auch beim Skeleton, wo Basil Sieber (26) zum Handkuss kommt. Stöckli: «Wir wollen zusammen mit dem Verbänden auch junge Athletinnen und Athleten für die Zukunft aufbauen, eine Olympia-Erfahrung ist dabei wichtig.»

Wie sehr beherrscht Corona die Spiele?

Extrem. Die Angst vor einem positiven Test im falschen Moment ist allgegenwärtig. Swiss Olympic hat deshalb eine längere Liste von Ersatzathleten als sonst. Aber da gehts wohl vor allem darum, um allenfalls jemanden zu ersetzen, der noch vor dem Abflug positiv ist. Einen Athleten kurzfristig in China zu ersetzen, wir kaum passieren, zumal vor Ort positiv getestete Sportler nicht automatisch out sind. Wer zwei negative PCR-Tests in 24 Stunden vorweisen kann, kommt wieder aus dem Quarantäne-Hotel (für Symptomlose) oder dem Isolation-Spital (mit Symptomen). Getestet werden alle Olympioniken täglich. Auch finanziell ist die Pandemie für die Delegationen happig, weil Corona zum Beispiel die Flug- und Frachtkosten in die Höhe trieb. «Die Kosten sind erheblich gestiegen», sagt Stöckli. Jürg Stahl versichert, dass die weggefallenen Rekognoszierungsreisen die Mehrkosten nicht kompensieren. Der Swiss-Olympic-Präsident sagt aber auch: «Der Spitzensport wird allgemein teurer.»

Dürfen sich die Schweizer politisch äussern, Stichwort Menschenrechte?

Von Swiss Olympic gibts keinen Maulkorb. Dafür aber ein Positionspapier, damit sich die Athletinnen und Athleten ihre eigene Meinung bilden können. «Es sind teilweise aber sehr komplexe Themen», sagt Stöckli, der durchblicken lässt, dass es nicht gerade sein innigster Wunsch ist, dass sich Schweizer Olympioniken über chinesische Politik äussern.

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