Der Grogg-Blog
Wird China eine Hockey-Supermacht?

Der ehemalige Eishockey-Profi Stefan Grogg lebt mit der degenerativen Nervenkrankheit ALS. Er schreibt im Rhythmus von drei Wochen Kolumnen für SonntagsBlick.
Publiziert: 13.02.2022 um 13:46 Uhr
Aufgrund seiner Erkrankung bewegt Stefan Grogg den Cursor auf seinem Bildschirm mit den Augen.
Foto: PIUS KOLLER
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Stefan Grogg

Russland gehört auch in unserem Sport zu den absoluten Weltmächten, keine Frage. Umso schwerer vorstellbar ist es, wie Eishockey in der Sowjetunion bis weit nach dem 2. Weltkrieg praktisch inexistent war.

Dem Regime unter Schreckgestalt Stalin und dessen Streben nach Sowjet-Dominanz im Weltsport ist der kometenhafte Aufstieg der Eishockeynation im ehemaligen Zarenreich geschuldet. Die besten Athleten als Beweis für die Überlegenheit ihres Systems. Als ob Wettkampferfolge die Qualität einer Gesellschaft definieren.

Minutiös vorbereitet, erkor sich die Rote Maschine 1954 an der ersten WM-Teilnahme überhaupt zum Weltmeister. Seither kamen weitere 35 Goldmedaillen an grossen Turnieren hinzu!

Vorsicht mit den Wünschen – sie könnten in Erfüllung gehen

China hingegen vollzog jüngst eine mehr oder weniger halbherzige Kampagne für ihren Eishockeysport. Wohl vor allem, um an der eigenen Olympiade keine allzu peinliche Falle zu machen.

Wenn der totalitäre Staatsapparat im Reich der Mitte aber wirklich möchte, könnte er zur gezielten Förderung einer Sportart noch grössere Hebel in Bewegung setzen als damals in der UdSSR.

Sollte also jemand wie Staatspräsident Xi plötzlich auf die Idee kommen, Eishockey im grossen Stile zu puschen, müsste sich die Eishockeywelt in Acht nehmen.

Aufgrund der Bevölkerungszahl Chinas wäre eine Talentschmiede von gewaltigem Ausmass vorprogrammiert. Für die weltweite Bedeutung unseres Sports wäre eine Popularisierung des
Eishockeys in China zwar äusserst wertvoll.

Dadurch würde allerdings ein Giga-Konkurrent im Kampf um die Medaillen an Grossanlässen erschaffen. Wir sollten stets sorgfältig bedenken, was wir uns wünschen. Denn verwirklichte Wünsche sind nicht zwingend immer zu unserem Vorteil.

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