IOC-Bach arbeitet an Russen-Comeback
Das versteht kein Mensch

Das IOC denkt darüber nach, russische Athleten wieder bei internationalen Anlässen starten zu lassen. Ein fatales Signal, meint Emanuel Gisi, Leiter Reporter Blick-Sport.
Publiziert: 22.09.2022 um 19:45 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2022 um 21:06 Uhr
Emanuel Gisi

IOC-Boss Thomas Bach war früher mal Fechter, ein erfolgreicher noch dazu: 1976 holte er mit der deutschen Mannschaft in Montreal Olympia-Gold.

Das ist lange her und offensichtlich hat Bach in der Zwischenzeit vieles von dem verlernt, was einen guten Fechter ausmacht. Timing zum Beispiel wäre wichtig, wenn man sich mit dem Florett seinem Gegner entgegenstellt, ein feines Händchen, Fingerspitzengefühl und taktisches Verständnis schaden ebenfalls nicht.

Das alles scheint dem Deutschen schon länger abhandengekommen zu sein. Jüngstes Beispiel: Der mächtige Herr der olympischen Ringe und sein IOC werkeln in diesen Tagen hinter den Kulissen daran, die Russen wieder bei internationalen Wettkämpfen zuzulassen.

IOC-Boss Thomas Bach denkt darüber nach, russische Sportler bei internationalen Anlässen wieder zuzulassen.
Foto: Getty Images
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Dass Wladimir Putin in Moskau gerade die nächste Eskalationsstufe in seinem Feldzug gegen die Ukraine gezündet hat? Scheint keine Rolle zu spielen. Stattdessen gibts die abgedroschenen Phrasen vom Sport als völkerverbindendem Faktor. Bachs Solidarisierung mit den Ukrainern am Weltfriedenstag diesen Mittwoch wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Hohn.

Das Bild, das das IOC abgibt: Während mittlerweile sogar die Russen vor Putin fliehen, wirft man sich diesem an den Hals.

Im Moment gibts für den Weltsport nur eines: Klare Kante zeigen, den Aggressor in die Schranken weisen. Auch ein Wert, für den der Sport steht. Ein Greifbarer noch dazu. Wenn der Krieg vorbei ist, bleibt genug Zeit, Russen und Belarussen wieder einzubinden. Alles andere versteht kein Mensch.

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