Heftiger Sturz statt Edelmetall
Snowboarderin Candrian verpasst erste Schweizer Medaille

Schade! Sina Candrian schnuppert im Snowboard-Slopestyle-Final der Frauen an Edelmetall – stürzt dann und muss sich am Ende mit einem Diplom zufrieden geben. Der Wettbewerb steht unter einem schlechten Stern.
Publiziert: 12.02.2018 um 05:34 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:30 Uhr
Candrian erwischt es im Slopestyle-Final heftig
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Sturz statt Medaille:Candrian erwischt es im Slopestyle-Final heftig
Mathias Germann

Beinahe hätte Sina Candrian in der Nacht auf Montag die erste Olympia-Medaille 2018 für die Schweiz geholt. Doch im 2. Run des Slopestyle-Wettbewerbs stürzt die Bündnerin auf Rang 4 liegend – wie viele andere ihrer Konkurrentinnen. Am Ende schaut Rang 7 und ein olympisches Diplom heraus.

Was zu reden gibt: Bei irregulären Bedingungen wird der Event auf Teufel komm raus durchgepaukt. Die Leidtragenden sind die Athletinnen – auch die Schweizerinnen um Sina Candrian.

Diese verletzt sich bei ihrem Sturz auch noch leicht. Der Gegenwind bringt sie aus dem Konzept. «Ich habe mir beim Aufprall auf die Zunge gebissen. Als ich dann das Blut geschluckt habe, wurde mir etwas schlecht. Aber es geht einigermassen – der Rücken schmerzt ein wenig.»

Während der Slopestyle-Wettbewerb am Tag zuvor wegen der ständigen, drehenden Böen noch vertagt wurde, müssen die Athletinnen am Montag über den Kurs. Und der Wettbewerb verkommt zum Sturzfestival. «Das ist keine Werbung für unseren Sport. Ich hatte grosse Mühe – aber letztlich ist mir meine Gesundheit wichtiger, als beispielsweise in den Top 5 zu landen», sagt Isabel Derungs (18.).

Die dritte Schweizerin, die Bündnerin Elena Könz (10.), die vom Training eine geprellte Ferse davontrug, bläst ins gleiche Horn. «Keine Fahrerin konnte das zeigen, was sie will. Das ist bei Olympischen Spielen einfach schade.» Das Ganze sei nicht nur gefährlich, sondern auch ungerecht gewesen – schliesslich hatten einige Athletinnen weniger Wind, andere dafür mehr. 

Doch was sind genau die grössten Probleme bei solchen Verhältnissen? Könz nennt die drei Hauptschwierigkeiten: «Erstens kommt man vielleicht nicht richtig über die Schanzen, weil man gebremst wird. Dann landet man im Flachen, was sehr schmerzhaft sein kann. Auf der anderen Seite kann man Rückenwind bei der Anfahrt und Aufwind in der Luft bekommen – dann landet man viel zu weit. Und drittens kann man eine Böe in der Luft erwischen, dadurch verändert sich die eigene Achse. Eine kontrollierte Landung ist dann unmöglich.»

Ihr Fazit ist eindeutig: «Im Training wären wir Kaffee trinken gegangen und sicher nicht über den Kurs gefahren.»

Gold geht am Ende an die Titelverteidigerin aus Amerika, Jamie Anderson. Silber an Laurie Blouin aus Kanada und Bronze krallt sich die Finnin Enni Rukajarvi.

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Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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