Roger Federer (34) ist der einzige Schweizer, der die Schweizer Delegation an zwei Olympischen Spielen mit der Fahne an der Eröffnungsfeier hat anführen dürfen. Erstmals 2004 in Athen, vier Jahre später in Peking an seinem 27. Geburtstag ein zweites Mal. Trotzdem ist er auch für Rio de Janeiro ein Kandidat.
Er selber wünscht sich aber eine andere Lösung. «Natürlich würde ich mich geehrt fühlen, wenn ich gefragt würde. Aber ich denke, es sollte jemand anderes machen, weil ich es schon zwei Mal machen durfte. Jemand aus einem Sport, der nicht so viel Aufmerksamkeit geniesst wie Tennis», sagt Federer in Rom.
«Ich denke an Jolanda Neff. Das wäre wunderbar für sie. Sie ist ein grossartiges Talent und hat auch eine Chance auf Gold. Natürlich gibt es noch viele andere Athleten, die es verdienen würden», sagt Federer. Vor vier Jahren führte Stan Wawrinka (31) in London die Schweizer Delegation an.
Seit Vreni Schneider 1992 in Albertville (Fr) hat keine Frau mehr die Schweizer Delegation angeführt. Neff nimmt am Strassenrennen vom 7. August, also zwei Tage nach der Eröffnungsfeier vom 5. August teil. Im Mountainbike-Rennen vom 20. August ist Neff als Gesamtweltcup-Siegerin und Europameistern Favoritin auf Gold.
Die Entscheidung, wer die Schweizer Delegation anführt, fällt Ex-Curler und Missionschef Ralph Stöcklit mit seinen engsten Mitarbeitern. Bekanntgegeben wird der Entscheid erst wenige Tage vor der Eröffnungsfeier in Rio de Janeiro. Kommt die 23-jährige Neff zum Handkuss, wäre das aber keine Überraschung.