Dating-Apps im Athleten-Dorf
Sportler flirten in Rio wilder denn je!

Olympia war schon immer ein Ort der (intimen) Begegnung. Flirt-Apps machen es noch einfacher.
Publiziert: 17.08.2016 um 18:47 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:44 Uhr
Konrad Staehelin aus Rio

Was passiert wohl, wenn man Tausende junger, durchtrainierter Menschen ins gleiche Dorf steckt? Und diese zudem unter Hochspannung stehen und diese abbauen müssen?

Das Athleten-Village gilt seit jeher als grosser Erlebnispark für Paarungswillige. Orgien inbegriffen. US-Fussballerin Hope Solo sagte 2012: «Sie treiben es auf dem Rasen, zwischen den Häusern. Die Leute sind richtig dreckig hier!» Dieses Mal hat das IOC 450 000 Kondome verteilt, das sind mehr als 40 pro Athlet! So viele wie noch nie zuvor.

Doch ohne Flirt kein Sex. Wo früher von Angesicht zu Angesicht gezirpt wurde, sind heute Dating-Apps fürs Handy immer beliebter. Rund um das Athleten-Dorf von Rio haben sich unzählige Date-Willige auf Tinder gesucht und gefunden, seit die 10 500 Sportler eingezogen sind. Flirt-Paradies Athletendorf!

Richard Bohus (23), Schwimmen
Foto: Tinder
1/29

Blick am Abend ist dem Ganzen auf den Grund gegangen, hat sich mit dem Handy ins Village gesetzt und den kleinstmöglichen Suchradius eingestellt. So werden nur Personen angezeigt, die sich weniger als zwei Kilometer entfernt befinden.

Et voilà: Viele der gefundenen Profile stammen von Athleten. Die einen bluffen mit der Medaille um den Hals. Oder völlig unverblümt mit ihren gestählten Körpern: Schau her, das gehört dir allein, wenn wir uns treffen! Interessant: Ein Grossteil der freizügigen Profile stammt von US-Sportlern. Andere zeigen sich in voller Action in ihrer Disziplin. Wieder andere versuchen, gar nicht als Athleten rüberzukommen.

Es wird getindert wie wild. Gilt das Gleiche auch für Sex? Eine Volunteerin, die im Dorf ­arbeitet, sagt: «Ich habe viele verrückte Geschichten mitgekriegt.» Dagegen behauptet eine französische Fechterin: «Die meisten Kondome, die verteilt wurden, werden nicht benutzt.»

Von allfälligen Orgien habe sie noch nichts mitgekriegt: «Es ist meist völlig still. Die Leute müssen sich auf die Wettkämpfe vorbereiten.» Der Berner Fabian Kauter kennt die Sex-Geschichten nur aus zweiter Hand: «Ich habe schon oft davon gelesen. Ich habe aber keine Ahnung, wo das passieren soll.» Sehr versteckt, wie es scheint.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?