Wüsten-Wahnsinn erstmals in Saudi-Arabien
Das müssen Sie über die neue Rallye Dakar wissen

Immer wieder Tote – und nun erstmals in Saudi-Arabien! Die legendäre Rallye Dakar wird 2020 noch umstrittener.
Publiziert: 04.01.2020 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2024 um 07:59 Uhr
Matthias Dubach

1. Rallye Dakar in Saudi-Arabien – warum?

Das legendäre Rennen geht fremd, weil es die Scheichs bezahlen! Vom 5. bis 17. Januar fährt die Dakar erstmals in Saudi-Arabien. Das frühere «Paris–Dakar» ist zwar bis heute legendär. Aber ab 2009 raste die härteste Rallye der Welt wegen Terrorwarnungen statt in Afrika durch Südamerika. Doch nach elf Rennen wollte sich dort kein Land mehr den teuren und umstrittenen Wahnsinn leisten. Die Scheichs schon.

2. Was erwartet die Teilnehmer?

In zwölf Tagesetappen geht es 7855 km kreuz und quer durch die endlosen Saudi-Wüsten. Start ist in Dschidda am Roten Meer, das Ziel dann in Qiddiya in der Nähe von Riad. 341 Piloten sind angemeldet, darunter 13 Frauen.

3. Gibt es Kritik am Wechsel zu den Saudis?

Ja, die erste Saudi-Dakar ist wegen der prekären Menschenrechtsverhältnisse im Land höchst umstritten. Dieselbe Kritik traf zuletzt auch das Tennis-Showturnier mit Stan Wawrinka, das Formel-E-Rennen in Riad, den WM-Boxkampf zwischen Andy Ruiz und Anthony Joshua und den italienischen Supercup mit Juve und Lazio. Von den Rallye-Starpiloten und den grossen Sponsoren boykottiert jedoch niemand den Event. Fragen über Politik wird einfach ausgewichen.

Die Rallye Dakar findet heuer erstmals in Saudi-Arabien statt.
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4. Welches sind die Stars?

Der zweifache Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso gibt sein Debüt. Sportlich hat der unerfahrene Spanier aber keine Chance. Titelverteidiger und Topfavorit ist Nasser Al-Attiyah – der Rallye-Star aus Katar darf nur dank einer Sonderbewilligung starten. Saudi-Arabien und Katar liegen im Clinch, die Einreise für Katarer ist momentan eigentlich nicht erlaubt.

5. Wie gefährlich ist es? Müssen wieder Tote befürchtet wer den?

Ja, wie immer bei der Dakar. Seit der Premiere 1979 sind im Rahmen der Rallye schon 70 Menschen gestorben. Der bisher letzte 2016. Dieses Rennen ist und bleibt gefährlich.

6. Gewinnt erstmals ein Ehepaar?

Nein! Weil die Deutsche Andrea Peter­hansel, die Frau des französischen Dakar-Rekordsiegers Stéphane Peterhansel (13 Triumphe), vor dem ersten gemeinsamen Start aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig Forfait geben musste. Dabei war das Ehepaar, das in Crans- Montana VS wohnt, als aktueller Weltcupsieger heisser Mit­favorit.

7. Fahren Schweizer mit?

Drei Amateure sind bei den Autos dabei. Remy Vauthier startet zu seiner dritten Dakar, Alexandre Pesci mit Beifahrer Stephan Kuhni zum ersten Mal. Pesci besitzt den Schweizer Le-Mans-Rennstall «Rebellion Racing» und erfüllt sich seinen Dakar-Traum. Dafür holte er Promi-Hilfe: Pesci besorgte sich bei Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah einen Grundkurs im Sandkastenfahren.

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