Wer wird MotoGP-Weltmeister?
Das irrste Titelrennen aller Zeiten

Vielleicht spielen Sie besser Lotto, als den neuen Weltmeister in der Töff-Königsklasse zu tippen! Das MotoGP-Feld ist so ausgeglichen wie noch nie.
Publiziert: 10.10.2020 um 10:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 11:35 Uhr
Matthias Dubach

Jetzt kapitulieren auch die Experten. ServusTV-Fachmann und Ex-GP-Pilot Gustl Auinger sagt: «Ich habe keine Ahnung, wer gewinnt. So etwas habe ich in den letzten Jahrzehnten nie erlebt!» Was der Österreicher vor dem GP in Le Mans (Sonntag, MotoGP 13.00 Uhr, Moto2 14.30 Uhr) meint: Der Titelkampf in der Töff-Königsklasse ist so offen wie noch nie. Bisher gabs sechs verschiedene Sieger in acht Rennen. Prognosen, wer am 22. November beim Finale in Portugal Weltmeister wird? Die sind unmöglich.

Dass Dauer-Champion Marc Marquez (27) durch seinen Oberarmbruch den Weg für einen Nachfolger frei gemacht hat, ist nur ein Faktor. Der andere ist die extreme Ausgeglichenheit im Feld. Technisch und fahrerisch ist alles auf hohem Niveau zusammengerückt.

Das ergibt 2020 das irrste Titelrennen aller Zeiten. Einen Favoriten gibts sechs Rennen vor Schluss noch immer nicht. Sogar für Superstar Valentino Rossi (41) als WM-Elfter ist mathematisch noch alles möglich.

Lacht hier der neue Weltmeister? Frankreichs MotoGP-Hoffnung Fabio Quartararo.
Foto: AFP
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Privatfahrer Quartararo führt

Doch viel wahrscheinlicher ist, dass ein Nobody den Titel holt. Wie wärs mit Tom Lüthis Ex-MotoGP-Teamkollege Franco Morbidelli (25)? Der Italiener siegt in Misano und ist Gesamt-Fünfter.

WM-Leader ist aber Morbidellis Teamgefährte Fabio Quartararo (21). Gelingt dem französischen Supertalent als Privatfahrer der grosse Coup? Werksfahrer ist zwar der WM-Zweite Joan Mir (23, Sp). Aber nur vom kleinen Suzuki-Team, dem wie auch Ösi-Töffhersteller KTM kein Experte grosse Erfolge zutraute. Doch KTM hat 2020 schon zwei GPs gewonnen. Sowas galt vor der Saison als reines Hirngespinst.

Verrückte Situation bei Ducati

Wo stecken die grossen Werke? Honda büsst brutal, dass neben dem jetzt verletzten Marquez kein Pilot titel-tauglich ist. Yamaha-Star Maverick Vinales (25) ist nur in der Inkonstanz konstant.

Und Ducati steckt im selbst verschuldeten Schlamassel. Die Italiener liessen den dreifachen Vize-Weltmeister Andrea Dovizioso (34) so lange zappeln, bis er sauer selber auf Ende Jahr gekündigt hat. Jetzt hat Dovizioso für 2021 nicht mal einen Job – doch er ist als WM-Vierter trotzdem die grösste Ducati-Titelhoffnung. Die roten Bosse würden wohl zähneknirschend den grössten Erfolg seit 2007 mitfeiern.

MotoGP-Stand nach 8 von 14 Rennen

1. Fabio Quartararo (Fr), Petronas-Yamaha, 108 Punkte

2. Joan Mir (Sp), Suzuki, 100 Punkte

3. Maverick Vinales (Sp), Yamaha, 90 Punkte

4. Andrea Dovizioso (It), Ducati, 84 Punkte

5. Franco Morbidelli (It), Petronas-Yamaha, 77


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