Simona fährt irre Elektro-Rennen
De Silvestro lässt bald einen Mann ans Steuer

Die neue Extreme E will mit Offroad-Autorennen an exotischen Orten auf Umweltprobleme aufmerksam machen und für Geschlechtergleichheit werben. Schweiz-Rückkehrerin Simona de Silvestro ist dabei.
Publiziert: 07.05.2020 um 19:18 Uhr
Matthias Dubach

Rennfahrerin Simona de Silvestro (31) erlebt die verrückteste Phase ihrer Karriere. Eigentlich wollte sie nach drei Supercars-Jahren in Australien als neue Porsche-Werksfahrerin im Formel-E-Simulator und in der deutschen GT-Masters-Liga ein neues Kapitel aufschlagen.

Doch jetzt sagt de Silvestro: «Mein Renndebüt im Porsche GT3 habe ich im Simulator gegeben.» Und das im eigenen Keller in ihrem neuen Domizil in Küsnacht ZH. Weil die Vielfliegerin jetzt seit Wochen daheim am Zürichsee bleiben muss, sagt sie: «Nun bin ich schon so lange am Stück in der Schweiz wie seit 12 Jahren nicht mehr.»

Dass Verrückte: Obwohl sie seit Wochen nur im Privat-Simulator fahren kann, ergattert Simona mitten in der Homeoffice-Phase einen neuen, spektakulären Job. Ab 2021 wird de Silvestro in der revolutionären Extreme-E-Serie antreten.

Das ist die neue Extreme E: Rennen mit Elektro-Offroadern und Männer und Frauen gemeinsam im Cockpit.
Foto: Zvg
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Extreme E mit verrücktem Konzept

Extreme E? Das ist eine völlig neue Elektro-Rennserie aus der Feder von Formel-E-Mitgründer Alejandro Agag. Sie wird ab 2021 mit Elektro-Rallye-Autos ausgetragen. Sie soll mit Rennen an exotischen Orten wie Grönland auf E-Mobilität und die Erderwärmung aufmerksam machen. Ein reichlich verrücktes Konzept – das Fahrerlager ist ein umgebautes Segelschiff!

Das Revolutionäre aus Fahrersicht: Erstmals im Rennsport wird in Zweier-Teams mit je einem Mann und einer Frau gefahren. Mit De Silvestro ist nun eine der schnellsten Frauen der Welt fürs E-Abenteuer verpflichtet worden. Bei Rennhälfte werden im Auto die Plätze getauscht. Fahrer und Fahrerin sitzen also je zur Hälfte am Steuer und auf dem Beifahrersitz.

Welchem Mann würde Simona das Steuer am liebsten überlassen? «Ich habe keinen Wunsch-Mann. Es gibt ja schon eine gute Auswahl», sagt die Zürcherin schmunzelnd über die Liste mit den Extreme-E-Piloten. Die Zuteilung für die 540-PS-Elektro-Renner kommt erst noch.

Männer als Beifahrer

Dabei sein werden diverse Piloten aus der Formel E wie André Lotterer und Daniel Abt. Aber auch Rallye-Stars wie der sechsfache Weltmeister Sébastien Ogier. Simona: «Ich bin gespannt auf die Zusammenarbeit im Auto. Ich bin sicher, dass ein Duo dann erfolgreich ist, wenn beide mit ihren Rollen klarkommen und sich helfen.» Sprich: Dort wo der Mann widerwillig für die Frau auf den Beifahrersitz rückt, ist kein Staat zu machen.

De Silvestro ist zwar schon mit 400 km/h im Indycar gefahren, hat einen F1-Sauber getestet und ist in Australien die V8-Monster gefahren. Doch in der Extreme E wird abseits vom Asphalt gefahren: «Offroad-Erfahrung habe ich zwar überhaupt keine. Aber ich bin extrem neugierig auf diese Herausforderung und freue mich riesig, in dieser neuen Rennsport-Ära dabei zu sein», sagt die Schweizerin.

Kalender Extreme E 2021

22.-24. Januar: Dakar (Senegal)
4.-6. März: Al-Ula (Saudi-Arabien)
6.-8. Mai: Kali Gandaki-Tal (Nepal)
27.-29. August: Kangerlussuaq (Grönland)
29 -31. Oktober: Santarem, Amazonas (Brasilien)

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