Nach Horror-Unfall beendet Schmitter seine Karriere
Hals verbrannt! Hüfte gebrochen! Schädel-Hirn-Trauma!

Dominic Schmitter (27) stürzte Mitte August 2021 so schwer, dass er nun seine Karriere beendet. Trotz seines Horror-Sturzes wird sich der Rheintaler aber nicht ganz von seinem Motorrad verabschieden.
Publiziert: 18.01.2022 um 20:50 Uhr

«Das war menschliches Versagen», sagte der Superbike-Fahrer Dominic Schmitter im Interview mit «speedweek.com». Gemeint hat der Rheintaler damit seinen Horrorsturz in Assen (Holland). Seither ist klar: Schmitter steigt nicht mehr auf seinen Töff – zumindest nicht als professioneller Rennfahrer.

Zu jenem Zeitpunkt führte er die Gesamtwertung der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) an, seine Chancen auf den Titel waren hoch. Dann kommt der schicksalhafte 14. August: Der Widnauer ist im Qualifying auf einer schnellen Runde unterwegs, als er in einer Kurve durch einen «typischen Highsider» vom Bike geworfen wird. Die Verletzungen? Verheerend!

Spital mit gebrochener Hüfte verlassen

Sein Motorrad fällt auf ihn, die Bremsscheibe verbrennt seinen Hals, er bricht sich die Hüfte und trägt ein Schädel-Hirn-Trauma davon. Die Schuld weist er klar sich selbst zu: «Das war ein klarer Fahrfehler. Es wäre auch nichts passiert, hätte ich nicht versucht, den Sturz abzufangen.»

Dominic Schmitter beendet seine Karriere als Superbike-Fahrer.
Foto: Rejda_Vladimir
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Die Erstversorgung auf der Rennstrecke hat er nicht mitbekommen. «Ich weiss noch den Schlag in den Nacken, dann wurde ich bewusstlos – ich war zwischen 15 und 30 Minuten weg.» Aufgewacht ist er erst im Spital, bleiben wollte er aber nicht: «Ich wollte sofort zurück in die Schweiz, ohne vorherige Abklärung in einem Krankenhaus.»

Der Grund: Als privatversicherter Fahrer hätten die Ärzte ihn von Test zu Test geschoben, um Geld zu verdienen. Trotz gebrochener Hüfte humpelte Schmitter also aus dem Spital, sein Mechaniker fuhr ihn ins St. Galler Kantonsspital.

Karriereende schon geplant

Was viele damals noch nicht wussten: Schmitter wollte seine Karriere ohnehin beenden. «Ich habe schon länger übers Aufhören nachgedacht», offenbarte der 27-Jährige. «Unabhängig von meinem Sturz wollte ich nur noch die Saison 2021 fahren, deshalb habe ich auch meine Ausbildung zum Fahrlehrer angefangen.»

Dieser Beruf mache ihm momentan sogar mehr Spass, als der Rennsport. Er hätte die Karriere übrigens auch dann beendet, wenn er die IDM gewonnen hätte. «So konnte ich wenigstens als Erster aufhören», sagte Schmitter augenzwinkernd. (che)

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