Es ist für die Schweizer Töff-Fans diese Saison traurige Gewohnheit. Tom Lüthi (34) erscheint bei den TV-Übertragungen gar nicht oder nur für wenige Sekunden auf dem Bildschirm, weil der frühere Moto2-Podestgarant so weit hinten im Feld herumgurkt. Und in der kleinen Moto3-WM fährt Jason Dupasquier (19) zwar regelmässig in die Punkte, ein Podestkandidat ist er aber noch nicht.
Doch ab dem Pfingstwochenende sind Schweizer Töff-Podestplätze wieder realistisch. In der Supersport-WM! Super… was? Blick erklärt die alternative Töff-WM, in der Randy Krummenacher (31) und Dominique Aegerter (30) als heisse Podest- und Titelanwärter starten.
Was ist die Supersport-WM?
Diese Meisterschaft wird mit seriennahen 600-ccm-Töffs ausgetragen. Also mit Motorrädern, die beim Händler käuflich sind, dann aber von den Teams getunt und rennstreckentauglich gemacht werden. Die Supersport-WM ist wie im im Grand-Prix-Sport die Moto2 unterhalb der MotoGP ebenso die Vorstufe der Königsklasse: Diese heisst in den seriennahen Meisterschaften Superbike-WM (1000-ccm-Töffs).
Wo wird gefahren?
Die Supersport-WM ist Teil des Superbike-WM-Kalenders. Die Saison 2021 umfasst 13 Stationen. Teilweise werden wie mit Jerez, Barcelona, Assen oder wie nun dieses Wochenende zum Auftakt Aragon auch GP-Pisten befahren.
Wie läuft ein Wochenende ab?
Im Gegensatz zum GP-Sport gibts immer zwei Rennen. Eines schon am Samstag. Das zweite am Sonntag. Aber nur eine Quali am Samstag-Vormittag: Das Ergebnis zählt als Startaufstellung für beide Rennen. Am Freitag wird trainiert.
Was läuft im Fernsehen?
Die Live-Rechte sind bei Eurosport und ServusTV. Am Auftakt-Wochenende zeigt Eurosport2 die Supersport-Rennen am Samstag (15.15 Uhr) und am Sonntag (13.00 Uhr). ServusTV zeigt aus Aragon nur die Königsklasse Superbike live. Beim SRF wird diese Saison je nach vertragsrechtlichen Möglichkeiten Live- oder News-Berichterstattung geprüft, wenn die unsere Fahrer eine starke Rolle spielen.
Wie stark sind die Schweizer?
Randy Krummenacher war 2019 bereits Supersport-Weltmeister. 2020 zog er sich nach nur einem Rennen zurück. Er hielt seinen Töff für nicht regelkonform, seither streiten die Anwälte. Nun ist der Zürcher Oberländer bei einem neuen Rennstall. Ganz neu dabei ist Dominique Aegerter, wie Randy ein früherer Moto2-Pilot. Aber der Rohrbacher war bei den Tests so schnell, dass er wie Krummi als Titelkandidat gilt. Aegerter: «Ich will in jedem Rennen aufs Podest.» Mit dem Bieler Stephane Frossard (26) fährt ein dritter Schweizer mit.