Lukas Maurer vor Debüt in Macau
Töff-Haudegen fährt irres Leitplanken-Rennen in China

Wer auf der Isle of Man den gefährlichsten Töff-Event der Welt bestreitet, hat auch keine Angst vor einem Rennen zwischen Hochhäusern. Lukas Maurer wagt erstmals den Macau-Wahnsinn.
Publiziert: 18.11.2022 um 20:06 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Für die einen ist es der pure Irrsinn – für Lukas Maurer (28) ist es die Erfüllung eines Traums. Der Berner Töff-Teufelskerl fährt am Samstag erstmals das verrückte Rennen in Macau, der früher portugiesischen Casino-Stadt in China.

Macau – ein beispielloser Stadtkurs mit Leitplanken und Mauern. Schon auf vier Rädern eine gefährliche Herausforderung, wie 2018 der schwere Formel-3-Unfall der Deutschen Sophia Flörsch (21) zeigte. In Macau gibts immer wieder Todesfälle, weil es bei Unfällen keinen Millimeter Sturzraum gibt.

Aber Maurer sagt zu Blick: «Durch die Leitplanken wirkt die Strecke krasser, als sie in Wirklichkeit ist. Ich werde mich im Training langsam ans Limit herantasten und gebe erst Vollgas, wenn ich mich sicher fühle.»

Lukas Maurer: Der Berner Töffmech fährt nach der Isle of Man nun auch erstmals das berühmt-berüchtigte Rennen in Macau.
Foto: Sven Thomann
1/8

Die Piloten fahren sonst auf der Isle of Man

Kein Wunder, dass das russische Roulette im «Las Vegas Asiens» ein Fall für die furchtlosen Töff-Haudegen ist, die in Europa die Rennen auf abgesperrten Strassen wie auf der berühmt-berüchtigten Isle of Man fahren. In dieser «Road-Racing»-Szene hat sich Maurer als schneller Schweizer etabliert.

«Wie von der Isle of Man habe ich auch von Macau immer geträumt. Das Rennen hat viel Prestige», sagt der Berner. Die Startplätze werden via Einladungen vergeben. Als Maurer für 2022 die Einladung kam, sagte er zunächst ab. «Es war eigentlich zu kurzfristig wegen der aufwendigen Zollformalitäten.»

Aber dann kann er sein Töffmaterial bei einem deutschen Team unterbringen, das auch in China startet. Auch die tagelange Quarantäne in einem Hotelzimmer nimmt der Berner auf sich: «Ich habe viele Videos von der Strecke geschaut.»

Budget für 2023 noch offen

Obwohl sich Maurer für das Debüt kein konkretes Ziel gesetzt hat, soll der Auftritt Werbung in eigener Sache sein. Denn sein Budget für die Saison 2023 steht noch nicht, der Töffmech verdient mit seinem gefährlichen Hobby kaum Geld und muss das meiste selber bezahlen.

Übrigens: In den letzten 30 Jahren gewannen das Töffrennen in Macau immer nur Briten. Mit einer Ausnahme: 1997 triumphiert Andy Hofmann (heute 67) aus Biel!

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?