Letzte Hoffnung Jerez!
Tom Lüthi in der Mega-Krise

Brutale Realität in der Töff-WM. Tom Lüthi reist nur als WM-23. zum Grand Prix in Jerez. Wird auf der Strecke, wo er vor 14 Monaten noch dominierte, aus dem Hinterherfahrer wieder ein Toppilot?
Publiziert: 29.04.2021 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 15:12 Uhr
Matthias Dubach

So hat sich das niemand vorgestellt. Weder Tom Lüthi (34) selber, noch sein neues spanisches Team, noch die vielen Töff-Fans in der Schweiz. Aber Lüthi belegt vor dem vierten GP der Saison am Sonntag in Jerez (12.20 Uhr, SRF2 live) nur den 23. WM-Platz.

Mit einem einzigen WM-Pünktchen aus drei Rennen ist der Emmentaler in der Moto2-Klasse, die er jahrelang geprägt hat, nur noch ein Hinterherfahrer.

Der erhoffte «Pfupf» durch den Teamwechsel blieb aus. Mittlerweile ist offensichtlich, was Blick schon letzten Herbst schrieb: Sein letztjähriges deutsches Intact-Team war nicht der Grund für die podestlose Saison.

Tom Lüthi: Fehlstart in die neue Saison trotz Wechsel ins spanische SAG-Team.
Foto: keystone-sda.ch
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Seit dem Lockdown ist der Ofen aus

Denn auch im spanischen SAG-Rennstall konnte Lüthi seine monumentale Baisse von 2020 nicht beenden, obwohl sein neuer Teamchef Edu Perales bei der Verpflichtung noch sagte: «Es erscheint mir unmöglich, dass Tom über die paar Monate Corona-Pause seinen Speed verloren hat.»

Natürlich ist daran nicht das Virus schuld, aber es ist tatsächlich so: Vor dem ersten Lockdown war Lüthi ein Titelanwärter. Seither nicht mehr.

Es ist Februar 2020, Covid-19 hat Europa noch nicht erreicht. Lüthi knallt bei den Wintertestfahrten in Spanien die Bestzeit hin, gehört zu den Titelanwärtern. Wo das war? In Jerez, wo nun der GP-Tross an diesem Wochenende Halt macht. Vor eigentlich erst 14 Monaten ist Lüthi auf der Piste in Andalusien der Schnellste – jetzt ist der GP in Jerez schon fast die letzte Hoffnung, dass er wieder den Anschluss findet.

«Weiter hart arbeiten!»

Aber Lüthi weiss nur zu gut, dass ihm die Strecke, wo er beim Rennen letzten Juli immerhin noch den 7. Rang erreichte, alleine nicht hilft. Der 125-ccm-Weltmeister von 2005 sagt zu Blick: «Es bleibt nur eines: Auch dieses Wochenende mit dem Team hart arbeiten, um einen Schritt vorwärts zu machen.»

Bleibt zu hoffen, dass die Spanier nicht schon bald das Vertrauen in den vermeintlich als Spitzenpiloten verpflichteten Schweizer verlieren. Denn besonders bitter für das SAG-Team: Lüthis Vorgänger Remy Gardner (23), mit dem die Spanier 2020 Podestplätze holten, ist aktueller WM-Leader.

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