Töff-Trainings fallen aus
Argentinien-GP versinkt im Fracht-Chaos

Ein kaputtes Ventil an einem Frachtflieger-Triebwerk kommt die Töff-WM teuer zu stehen. Weil einigen Teams ihr ganzes Material fehlt, kann in Argentinien am Freitag nicht trainiert werden.
Publiziert: 01.04.2022 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2022 um 10:47 Uhr
Matthias Dubach

In Argentinien herrscht am Trainings-Freitag tote Hose auf der Töff-Rennstrecke!

Der Grund: Ein Fracht-Chaos. Einige Teams haben ihr Material nicht rechtzeitig erhalten. Die Boxen stehen gähnend leer. Eines von fünf Frachtflugzeugen konnte die Tonnen von Material nicht rechtzeitig vom letzten GP in Indonesien nach Argentinien bringen.

Wegen eines Defekts an einem Triebwerk-Ventil musste die Maschine in Kenia landen. Nun mussten zuerst Ersatzteile nach Afrika gebracht werden. Eine rechtzeitige Lieferung der Töff-Fracht, damit in Termas de Rio Hondo im argentinischen Hinterland am Freitag rechtzeitig die Trainings gefahren werden können, war nicht mehr möglich.

Gähnend leere Box an der Rennstrecke in Termas de Rio Hondo: Wegen eines Frachtflieger-Defekts haben nicht alle Töff-Teams ihr Material rechtzeitig erhalten.
Foto: Getty Images
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Der WM-Leader steht ohne Motorrad da

So stand noch am Donnerstagabend etwa die Box von MotoGP-WM-Leader Enea Bastianini komplett leer. Das fehlende Material soll nun im Laufe des Freitags geliefert werden. Das ganze GP-Wochenende wird an zwei statt drei Tagen durchgeboxt. Am Samstag gibts die Trainings und die Quali, am Sonntag ganz normal die Rennen (MotoGP 20.00 Uhr, live SRF2).

Erstmals in den fast 30 Jahren, in denen der spanische MotoGP-Promoter Dorna die WM organisiert, ist ein GP-Wochenende von einem Fracht-Chaos betroffen. Daran sei auch der Krieg in der Ukraine mitschuldig, schildert Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta in Argentinien.

«Wir haben für unsere MotoGP-Transporte bisher rund 20 Prozent der Frachtflugzeuge von russischen Unternehmen gemietet», erklärte Ezpeleta. «Aber durch den Krieg und die erfolgten Sanktionen können die meisten russischen Cargo-Jumbos nicht mehr fliegen. Es gibt aber weltweit nur 140 Fracht-Flugzeuge, die für unsere Bedürfnisse in Frage kommen.»

Die verknappte Auswahl an Fliegern habe dazu geführt, dass die Töff-Fracht erst drei Tage nach dem Rennen in Indonesien überhaupt auf die Reise gehen konnte. So war der Zeit-Puffer für einen Flieger-Defekt bereits vor dem Abflug verstrichen – die Folgen sind nun bekannt.


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