Rossi im ersten Interview seit dem Beinbruch
«Es ist eine Schande, ich habe die WM weggeworfen»

Valentino Rossi äussert sich erstmals seit seinem Trainings-Unfall ausführlich. Der Superstar ist tieftraurig über die verpasste WM-Chance, hofft aber auf eine baldige Rückkehr.
Publiziert: 08.09.2017 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:07 Uhr
Stefan Meier aus Misano

Valentino Rossi ist der grosse Abwesende beim GP San Marino. Der Superstar der MotoGP, der unweit von Misano in Tavullia lebt und aufgewachsen ist, fehlt wegen einem Enduro-Unfall. Er hat sich vorige Woche das rechte Schien- und Wadenbein gebrochen.

Im ersten Interview seither erklärt er nun gegenüber «MotoGP.com», wie es zum folgenschweren Crash gekommen ist. Der 38-Jährige war auf einer Enduro-Tour mit Freunden unterwegs. «In einem Abwärtsstück, ich war sehr langsam, traf ich einen Stein. Ich verlor die Kontrolle über die Lenkung und hielt meinen Fuß raus, um nicht zu stürzen. Aber es war bergab und das ganze Gewicht des Motorrads verlagerte sich auf mein Bein, und es brach", beschreibt Rossi.

Längst ist Rossi operiert und auf dem Weg der Besserung. Er klagt zwar über Schmerzen, aber insgesamt fühle er sich gut. «Die mentale Verfassung ist schlimmer. Es ist eine Schande, denn ich habe die Chance auf die WM weggeworfen. Und ich verpasse in Misano meinen Heim-Grand-Prix vor all den Fans. Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen.»

Valentino Rossi ist der grosse Abwesende beim GP San Marino. Er erholt sich von einem Beinbruch, den er sich auf einer Enduro-Tour zuzog.
Foto: AP
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Aufgeben kommt für den Altmeister nicht in Frage. So bald wie möglich will er in die MotoGP zurückkehren. Am liebst schon beim nächsten GP in Aragon in zwei Wochen. «Es kommt auf das Bein und auf dem Schmerz an. Wir arbeiten an einem frühen Comeback. Das nächste Rennen nach Misano ist Aragon, aber das wird sehr schwierig.»

Nur 22 Tage wären dann seit dem Unfall vergangen. «Wir brauchen eigentlich mindestens 40 Tage. Beim letzten Mal kam ich nach 40 Tagen wieder. Aber diesmal ist die Fraktur besser, weniger schmerzvoll» begründet Rossi seine Hoffnungen.

Auch der Kritik über die Trainingsmethoden stellt er sich. Und er will aus seinen Crashes abseits der GP-Pisten seine Lehren ziehen. «Wir sind Motorradrennfahrer. Das beste Training besteht darin, Motorrad zu fahren. Aber mir ist in diesem Jahr zwei mal etwas passiert, auch schon vor Mugello. Also müssen wir einen anderen Weg finden.»

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