Neun Jahre nach Sauber-Rausschmiss
Villeneuve ist der neue Elektro-Star

Mit 44 Jahren fängt das Formel-E-Leben an! Richtig zurückgetreten ist Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve nie. Jetzt hat ihn das Rennfieber wieder voll gepackt.
Publiziert: 14.12.2015 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:45 Uhr
Matthias Dubach

Ganz weg war er nie. Jacques Villeneuve blieb der Formel 1 als kritischer TV-Experte treu. Jetzt sitzt er selber wieder regelmässig im Cockpit. Villeneuve ist der erste Formel-1-Weltmeister in der Formel E. Es ist seine erste volle Rennsaison seit neun Jahren. Jetzt fährt er gegen unseren Formel-E-Vizemeister Sébastien Buemi, Simona De Silvestro und Co.

Neben Villeneuve ist mit Titelverteidiger Nelson Piquet jr. ein zweiter Sohn einer F1-Legende im Feld. Vater Gilles Villeneuve errang im Ferrari Legendenstatus. Nelson Piquet senior ist dreifacher F1-Weltmeister. Jacques fuhr seit dem Rausschmiss als Formel-1-Pilot bei BMW-Sauber 2006 nur noch vereinzelte Rennen in Autos aller Art.

Seinen WM-Titel gewann er 1997 in Jerez, als ihn Michael Schumacher von der Strecke rammen wollte und danach sämtliche WM-Punkte aberkannt bekam. Jetzt gibt Villeneuve erstmals elektrisch Gas. «Warum nicht? Ich habe mir letztes Jahr die Formel E angeschaut und ärgerte mich, auf dem Sofa zu sitzen statt selber mitzufahren», sagt er. In den ersten zwei Rennen blieb er punktelos. Vor dem dritten Event diesen Samstag in Uruguay (20.00 Uhr live auf Eurosport) sagt er: «Wir hatten zuletzt Batterieprobleme. Das Auto ist eigentlich konkurrenzfähig. Hoffentlich können wir das diesmal beweisen.»

Villeneuve am 7. November im Elektro-Boliden beim E-Prix in Malaysia.
Foto: AP
1/2

Als Indycar-Meister und Indy-500-Sieger von 1995 ist Villeneuve Tempi von 400 km/h gewöhnt, in der Formel 1 fuhr er die brüllenden V10-Monster mit über 800 PS. Kann er mit dem leisen Elektromotor überhaupt etwas anfangen? «Ich will einfach Rennen fahren. Ich habe immer meinen Spass. Auch in der Formel E. Lärm und Speed vermisst keiner, wenn die Rennaction gut ist», sagt Villeneuve zu «Forbes». Und er träumt vom Podest: «Vielleicht kann ich auch Siege holen.»

Zeit wäre es: Seit 1997 stand der mittlerweile zum zweiten Mal verheiratete Kanadier nur noch einmal ganz zuoberst. 2008 in Spa bei einem unbedeutenden Langstrecken-Rennen.

Formel E 2015/16
Gesamtstand nach 2 von 11 Rennen

1. Lucas Di Grassi (Br), 43
2. Sébastien Buemi (CH), 35
3. Sam Bird (GB), 24
4. Nick Heidfeld (De), 17
5. Robin Frijns (Ho), 16
...

14. Jacques Villeneuve (Ka), 0
16. Simona De Silvestro (CH), 0
 

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