Das Grinsen will nicht mehr verschwinden. Dominique Aegerter strahlt über das ganze Gesicht. Überglücklich verteilt er nach der Pressekonferenz sogar seinen Champagner unter Journalisten und Offiziellen.
Zehn Monate nach seinem letzten Podest in Indianapolis ist er endlich wieder da, wo er hin will. Zum siebten Mal steht er auf dem Podest. Nichts ist zu spüren von der Krise Anfang Saison. «Mir fällt ein grosser Stein vom Herzen», sagt Aegerter.
Erklären kann sich der Oberaargauer den Erfolg nicht so recht. Nur kleine Änderungen hätten sie im Qualifying vorgenommen. «Doch die hatten grosse Wirkung. Aber das bedeutet nicht, dass plötzlich alles gut ist. Wichtig ist nun, zu verstehen, warum genau ich schnell war.»
Vielleicht ist es auch einfach Wendy Holdener, die an der Seite des Oberaargauers Wunder wirkt. Unser Slalom-Ass hält für den 24-Jährigen als Grid Girl in der Startaufstellung den Schirm. «Es war ein super Erlebnis da vorne», sagt Wendy. «Ich habe eine Riesenfreude, dass es so super für ihn aufgegangen ist. Sonst wäre ich noch als Schuldige dagestanden.»
Von wegen. Von der 22-Jährigen heiss gemacht, legt Aegerter einen Superstart hin, biegt als Führender in die erste Kurve ein. Direkt hinter ihm Tom Lüthi. Zusammen geben sie an der Spitze Gas. «Das war abgesprochen. Wir wollten zusammen vom Feld weg», offenbart Aegerter.
Doch Lüthi stürzt, und Aegerter muss allein den dritten Platz nach Hause fahren. Auch beim Feiern ist Aegerter allein, denn Holdener reist schon während des MotoGP-Rennens ab. Heute um 8 Uhr muss sie bereits in Magglingen BE zum Training antraben.