Wegen Rugby-WM
Fidschi-Star verpasst Beerdigung seines 7-jährigen Sohnes

Der Pazifik-Staat Fidschi ist drauf und dran, an der aktuell laufenden Rugby-WM in Frankreich ein Märchen zu schreiben. Gleichzeitig muss ein Star des Teams einen Schicksalsschlag in seiner Heimat verarbeiten.
Publiziert: 04.10.2023 um 18:03 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Fidschi benötigt im abschliessenden Gruppenspiel an der Rugby-WM gegen Underdog Portugal nur noch einen Punkt, um in den Viertelfinal einzuziehen. Der Sieg gegen die grosse Rugby-Nation Australien Mitte September und die darauffolgende Viertelfinal-Quali entfachten eine grosse Euphorie auf der Pazifik-Insel mit gut 900'000 Bewohnern. Nur 1987 und 2007 ist Fidschi bisher ein Weiterkommen gelungen, zuletzt also vor 16 Jahren. Einen grossen Anteil am aktuellen Erfolg der «fliegenden Fidschianer» hat Josua Tuisova (29). Für ihn wird das WM-Abenteuer wegen des Todes seines Sohnes besonders emotional sein.

Tuisova verpasste die Beerdigung des 7-Jährigen, der nach einer langen Krankheit verstorben ist. Dies hat Tuisovas Papa, der die Beerdigung am Dienstag mitvorbereitet hat, gegenüber dem einheimischen Online-Portal «Fiji Village» bestätigt. Der Rugby-Spieler bringe das riesige Opfer, die Beerdigung seines Sohnes zu verpassen, um sein Land am kommenden Montag beim entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Portugal zu vertreten.

Besonders dramatisch: Tuisova erfuhr kurz vor dem dritten Gruppenspiel am vergangenen Samstag gegen Georgien vom Tod seines Sohnes. Trotzdem wollte er spielen und wandelte mit seinem Team den 0:9-Rückstand noch in einen 17:12-Sieg um. Bilder von «RugbyPass» aus Frankreich zeigen, wie er nach dem wichtigen Sieg etwa eine halbe Stunde bei der Tribüne mit den Fans verbrachte und Autogramm-Wünsche erfüllte.

Josua Tuisova für Fidschi am Ball gegen Georgien. Kurz vor dem Spiel erfuhr er vom Tod seines Sohnes.
Foto: Getty Images
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Er war beim historischen Sieg Mann des Spiels

Selber wollte sich der Rugby-Star nicht äussern: «Jos hat respektvoll darum gebeten, dass wir nicht darüber sprechen», sagte Fidschis Nationaltrainer Simon Raiwalui bei einer Pressekonferenz am Dienstag. «Also wird es nicht besprochen, sondern bleibt privat», fügte er an.

Tuisova hat bereits unterstrichen, wie wichtig er für die Rugby-Nation vom Pazifik ist. Beim Schlüsselspiel gegen Australien am 17. September, als Fidschi den Favoriten 22:15 schlug und zum ersten Mal seit 1954 wieder gegen die Australier gewann, war Tuisova offiziell der Mann des Spiels.

Das Wichtigste zur Rugby-WM

Wann findet das Turnier statt?

Die Rugby-WM wird am Freitag, 8. September mit dem Spiel Frankreich gegen Neuseeland eröffnet. Der Final findet am 28. Oktober statt. Grund für die lange Dauer ist die enorme Belastung während des Turniers. Verletzungen sind üblich, weswegen jeweils fünf Tage zwischen zwei Spielen liegen.

Warum ist diese WM so speziell?

Es ist die zehnte Ausgabe einer Rugby-WM, die seit 1987 alle vier Jahre stattfindet. Gleichzeitig ist es eine Art Jubiläum. So soll der Engländer William Webb Ellis den Rugby-Sport im Jahr 1823 ins Leben gerufen haben. Nach ihm wurde auch der Weltmeisterpokal benannt: der Webb Ellis Cup.

Wo wird gespielt?

In Frankreich. Zehn Städte bilden die Austragungsorte dieser WM: Nantes, Saint-Denis, Marseille, Nizza, Toulouse, Bordeaux, Lille, Lyon und Saint-Étienne. In der Hauptstadt Paris wird zwar nicht gespielt, dafür steht dort das grosse Fan Village.

In welchem Modus wird gespielt?

20 Mannschaften kämpfen um die begehrte Trophäe. Diese sind: Argentinien, Australien, Chile, England, Fidschi, Frankreich, Georgien, Irland, Italien, Japan, Namibia, Neuseeland, Portugal, Rumänien, Samoa, Schottland, Südafrika, Tonga, Uruguay und Wales. Unterteilt werden die Teilnehmenden in fünf Gruppen à vier Teams, wo jede Nation einmal gegeneinander spielt. Für einen Sieg gibt es vier Punkte, bei einem Unentschieden kriegen beide Teams je zwei Punkte und bei einer Niederlage geht man leer aus. Die besten zwei Mannschaften einer Gruppe ziehen in den Viertelfinal ein, wo es dann im K.o.-System weitergeht.

Wer sind die Favoriten?

Die Weltranglistenersten aus Irland (Republik Irland und Nordirland) gehören dank ihres Siegs am diesjährigen Six-Nations-Turnier zu den grössten Titelanwärtern. Einen WM-Titel konnten die Nordeuropäer allerdings noch nicht gewinnen. Dahinter folgen Südafrika als amtierender Weltmeister (3 WM-Titel), Gastgeber Frankreich, Neuseeland (3 Titel) und Schottland.

Was sind die wichtigsten Regeln?

An der WM wird die beliebteste Version des Sports gespielt: Rugby Union. Pro Team stehen 15 Spieler auf dem Rasen, es wird in zwei Halbzeiten à 40 Minuten um den Sieg gekämpft. Das Spielgerät, der Rugbyball, darf getragen, gekickt oder nach hinten geworfen werden. Gestoppt werden können Spieler, indem man sie zu Boden bringt und dort hält. Punkte können durch einen Versuch (Try, fünf Punkte), eine erfolgreiche Erhöhung (Conversion, zwei Punkte) oder per Dropgoal oder Straftritt (je drei Punkte) erzielt werden.

Wo kann man die Spiele schauen?

Die 48 Matches sind bereits seit längerem ausverkauft. Hunderte Millionen von Fans verfolgen das Spektakel aber vor dem TV. Im deutschen Sprachraum hat Pro7 die Übertragungsrechte für die Rugby-WM gesichert. Alle Spiele gibts auf ran.de im Livestream, 35 Partien sind zusätzlich im Free-TV auf Pro7 MAXX zu sehen.

Wann findet das Turnier statt?

Die Rugby-WM wird am Freitag, 8. September mit dem Spiel Frankreich gegen Neuseeland eröffnet. Der Final findet am 28. Oktober statt. Grund für die lange Dauer ist die enorme Belastung während des Turniers. Verletzungen sind üblich, weswegen jeweils fünf Tage zwischen zwei Spielen liegen.

Warum ist diese WM so speziell?

Es ist die zehnte Ausgabe einer Rugby-WM, die seit 1987 alle vier Jahre stattfindet. Gleichzeitig ist es eine Art Jubiläum. So soll der Engländer William Webb Ellis den Rugby-Sport im Jahr 1823 ins Leben gerufen haben. Nach ihm wurde auch der Weltmeisterpokal benannt: der Webb Ellis Cup.

Wo wird gespielt?

In Frankreich. Zehn Städte bilden die Austragungsorte dieser WM: Nantes, Saint-Denis, Marseille, Nizza, Toulouse, Bordeaux, Lille, Lyon und Saint-Étienne. In der Hauptstadt Paris wird zwar nicht gespielt, dafür steht dort das grosse Fan Village.

In welchem Modus wird gespielt?

20 Mannschaften kämpfen um die begehrte Trophäe. Diese sind: Argentinien, Australien, Chile, England, Fidschi, Frankreich, Georgien, Irland, Italien, Japan, Namibia, Neuseeland, Portugal, Rumänien, Samoa, Schottland, Südafrika, Tonga, Uruguay und Wales. Unterteilt werden die Teilnehmenden in fünf Gruppen à vier Teams, wo jede Nation einmal gegeneinander spielt. Für einen Sieg gibt es vier Punkte, bei einem Unentschieden kriegen beide Teams je zwei Punkte und bei einer Niederlage geht man leer aus. Die besten zwei Mannschaften einer Gruppe ziehen in den Viertelfinal ein, wo es dann im K.o.-System weitergeht.

Wer sind die Favoriten?

Die Weltranglistenersten aus Irland (Republik Irland und Nordirland) gehören dank ihres Siegs am diesjährigen Six-Nations-Turnier zu den grössten Titelanwärtern. Einen WM-Titel konnten die Nordeuropäer allerdings noch nicht gewinnen. Dahinter folgen Südafrika als amtierender Weltmeister (3 WM-Titel), Gastgeber Frankreich, Neuseeland (3 Titel) und Schottland.

Was sind die wichtigsten Regeln?

An der WM wird die beliebteste Version des Sports gespielt: Rugby Union. Pro Team stehen 15 Spieler auf dem Rasen, es wird in zwei Halbzeiten à 40 Minuten um den Sieg gekämpft. Das Spielgerät, der Rugbyball, darf getragen, gekickt oder nach hinten geworfen werden. Gestoppt werden können Spieler, indem man sie zu Boden bringt und dort hält. Punkte können durch einen Versuch (Try, fünf Punkte), eine erfolgreiche Erhöhung (Conversion, zwei Punkte) oder per Dropgoal oder Straftritt (je drei Punkte) erzielt werden.

Wo kann man die Spiele schauen?

Die 48 Matches sind bereits seit längerem ausverkauft. Hunderte Millionen von Fans verfolgen das Spektakel aber vor dem TV. Im deutschen Sprachraum hat Pro7 die Übertragungsrechte für die Rugby-WM gesichert. Alle Spiele gibts auf ran.de im Livestream, 35 Partien sind zusätzlich im Free-TV auf Pro7 MAXX zu sehen.

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