Schweizer Atlantik-Ruderinnen im Ziel
«Ich habe 12 Kilo abgenommen»

In 45 Tagen haben mit den «Swiss Ocean Dancers» erstmals Schweizer Frauen rudernd den Atlantik überquert. Jetzt redet Tatiana Baltensperger über das Mega-Abenteuer.
Publiziert: 01.02.2020 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2020 um 15:28 Uhr
Matthias Dubach

Der Ozean war während langen eineinhalb Monaten ihr zuhause. Jetzt sind die vier Schweizer Ruderinnen beim verrückten Atlantik-Rennen im Ziel. Unfassbare 4723 km hat das Team «Swiss Ocean Dancers» bei der Atlantic Challenge in 45 Tagen, 2 Stunden und 18 Minuten zurückgelegt.

Nach der Überfahrt von den Kanaren wird das Schweizer Boot auf Antigua begeistert von den Familien und Freunden empfangen. Der Zustand der vier mutigen Frauen? Braungebrannt und erschöpft, aber überglücklich. «Die letzten drei Stunden haben uns bis zur Ziellinie etwa 50 Delfine begleitet. Sowas haben sogar die Einheimischen noch nie gesehen!», sagt Tatiana Baltensperger (53).

Doch die Wochen auf hoher See im härtesten Ruderrennen der Welt haben Spuren hinterlassen. «Ich habe 12 kg abgenommen. Ich fühle mich ziemlich ausgemergelt», sagt Baltensperger lachend. Auch ihre Teamkolleginnen – Astrid Schmid (47), Sandra Hönig (43) und Carla Lemm (34) – haben durch die Schinderei auf dem Boot zwischen 5 und 10 kg verloren.

Mega-Jubel im Ziel: Die Swiss Ocean Dancers haben Antigua erreicht.
Foto: Ben Duffy
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Jetzt schaukelt es an Land

Die Körper brauchen nun Zeit, um wieder in den Land-Modus umzustellen. Auch noch drei Tage nach Zielankunft fühlt sich der Gang auf festem Boden schaukelnd an. Und der Magen tut sich schwer, nach den Wochen mit aufgekochtem Astronauten-Food wieder normales Essen aufzunehmen. Baltensperger: «Ich musste erbrechen, nachdem ich im Hotel zuviele Gummibärchen gegessen habe. Aber der Heisshunger kam bald wieder zurück.»

Wie war das Leben zu Viert 45 lange Tage auf dem kleinen Boot? Baltensperger sagt offen: «Die Stimmung war unterschiedlich. Jede von uns war mal in einer Situation, wo sie sich von den anderen unfair behandelt vorkam. Persönlich war es aber nie gemeint, es ging immer um Sachen wie die Kurs-Wahl. Und wenn es drauf an kam, haben alle zusammengehalten und ihr Bestes gegeben.»

Was nimmt Heilpädagogin Tatiana wieder mit in den Alltag? «Eine grosse Dankbarkeit, dass wir ein paar Wochen fernab der gewohnten Lebens im Einklang mit der Natur leben konnten!»

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