Pleiten, Pech und der verzweifelte Kampf um Titel
Diese Teams sind wie verflucht

Quarterback Aaron Rodgers verletzt sich bei seinem Debüt für die New York Jets schwer. Pech? Vielleicht. Womöglich ist der New Yorker Klub aber auch einfach verflucht. Es wäre nicht das einzige Team, das seit Jahrzehnten mit ausbleibendem Erfolg zu kämpfen hat.
Publiziert: 14.09.2023 um 18:08 Uhr
Noah Merz

Schlimmer hätte es nicht laufen können: Star-Quarterback Aaron Rogers (39) zerfetzt sich bei seinem Einstand für die New York Jets bereits im vierten Spielzug die Achillessehne. Für den neu aus Green Bay geholten Rodgers ist die Saison vorbei, für die Jets dürften die NFL-Titelträume damit ebenfalls geplatzt sein. Typisch Jets! Die Franchise aus New York reiht seit dem einzigen Super-Bowl-Gewinn 1968 Pleiten, Pech und Pannen aneinander – in einem derartigen Ausmass, dass für viele Fans und Beobachter klar ist: Auf dem Team in Grün lastet ein Fluch. Doch es gibt auch andere Klubs, die womöglich verflucht sind.

<p>Hier passierte es: Aaron Rodgers wird zu Boden gerissen und verletzt sich dabei schwer.</p>
Foto: Getty Images


Bayer Leverkusen

Während den 2000er-Jahren etablierte sich Bayer Leverkusen als Bundesliga-Spitzenteam. Eine Mischung aus Talenten und Stars wie Michael Ballack, Lúcio und Zé Roberto trug die Werkself bis ins Champions-League-Finale 2002. Doch weder den Henkelpott noch die Meisterschale brachten die Kicker vom Pharma-Klub nach Hause. Die Werkself hat jegliche Meisterrennen und Finalteilnahmen in der Zeit verloren. Legendär ist der letzte Bundesliga-Spieltag der Saison 1999/2000: Leverkusen führt die Tabelle vor dem letzten Spieltag drei Punkte vor Bayern München an. Und trotzdem verspielt die Elf ausgerechnet bei Aufsteiger Unterhaching die Meisterschaft! Der Mythos Vizekusen wurde geboren – und trotz einer Reihe von erfolgversprechenden Versuchen hat es Leverkusen nie geschafft. Bis heute wartet der Bundesligist auf einen Titelgewinn.

Er sollte die New York Jets wieder beflügeln: Star-Quarterback Aaron Rodgers.
Foto: IMAGO/Icon Sportswire
1/6

Fribourg-Gottéron

Welchen Meistertipp geben Schweizer Eishockey-Fans ab? Fribourg-Gottéron wahrscheinlich eher nicht. Alleine in den 90er-Jahren verlor Freiburg trotz eines hochkarätigen Kaders mit Weltstars wie Slawa Bykow und Andrei Chomutow dreimal in Folge. Zuletzt war Gottéron immer mal wieder dran, am nächsten kam man dem Meistertitel 2013, als man im Final stand, aber (wieder einmal) dem Erzrivalen SCB unterlag.

<p>Sie stehen für grosse Fribourg-Zeiten, aber nicht für Titel: Andrei Chomutow (l.) und Slawa Bykow.</p>
Foto: KEYSTONE

Detroit Lions

Football-Freunde wissen es seit Jahrzehnten: Es kann passieren, was will – am Ende verlieren die Detroit Lions. Schuld soll der Fluch des Bobby Layne sein. Passiert ist Folgendes: Nach dem dritten Meistertitel der Lions in den 1950ern wurde Layne gegen seinen Willen nach Pittsburgh transferiert. Layne, stinkwütend, soll prophezeit haben, dass Detroit 50 Jahre lang nichts mehr gewinnen würde. Tatsächlich gabs keine Titel mehr zu bejubeln. Und zum 50. Jubiläum des Layne-Fluchs gingen die Lions auf unrühmliche Weise in die Geschichte ein: Sie verloren als erstes NFL-Team überhaupt alle ihre Spiele in einer Saison.

Paris Saint-Germain

Seitdem Qatar Sport Investment um Scheich Nasser Al-Khelaifi das Ruder bei Paris Saint-Germain (PSG) übernommen hat, träumt Paris von der Champions League. Bisher allerdings ohne Erfolg. Daran haben auch die milliardenschweren Investitionen nichts geändert. 2020 hatten Mbappé, Neymar und Co. eine Hand am Henkelpott – mit dem erstmaligen Einzug ins Finale. Ansonsten schied PSG in zwölf Anläufen zehnmal vor dem Halbfinal aus.

Alianza Lima

Eine unheimliche Wirkung hat der peruanische Fussballverein Alianza Lima auf seine Gegner in der Copa Libertadores, vergleichbar mit der europäischen Champions League. Seit 2000 gewann kein Verein den Wettbewerb, der in der Gruppenphase gegen Alianza Lima unentschieden spielte. Argentinische Medien schrieben vom «Fluch von Alianza».

Benfica Lissabon

Benfica Lissabon gewann 1962 die Champions League. Seither sind die Portugiesen international ohne Titel. Für einige abergläubische Anhänger ist Béla Guttmann daran schuld. Der uruguayische Trainer hat mit Benfica zwischen 1959 und 1962 sechs Titel geholt. Daraufhin soll er um eine Gehaltserhöhung gebeten haben. Ohne Erfolg. Guttmann reagierte verärgert und sagte: «Benfica wird in den nächsten 100 Jahren nie Europapokalsieger werden.»

<p>Béla Guttmann feiert mit Eusebio (l.) und Mario Coluna (r.) den Gewinn des Europapokals der Landesmeister.</p>
Foto: WITTERS
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?