Zu Josephs Trainerwechsel
Was Reider kann, macht Müller besser

Dass Jason Joseph künftig statt auf einen hochdekorierten Amerikaner auf eine Schweizer Trainerin spricht für ihn. Und für die Schweizer Leichtathletik, meint Leichtathletik-Reporter Emanuel Gisi.
Publiziert: 29.11.2022 um 19:57 Uhr

Zwei Jahre im Olympiasieger-Camp von Star-Trainer Rana Reider sind genug. Jason Joseph kehrt in die Schweiz zurück. Die richtige Entscheidung.

Wer Josephs Karriere in den letzten Jahren verfolgt hat, weiss, welches Potenzial im Baselbieter steckt. Ausschöpfen konnte er es zuletzt nicht mehr. Im Gegenteil: Zu oft ärgerte er sich darüber, dass er seine Fitness nicht auf die Bahn brachte und in Leistung umsetzen konnte.

Offensichtlich funktionierte Reiders Methode bei ihm nicht. Das hat damit zu tun, dass Joseph für den US-Amerikaner nur einer von vielen war. Wer gegen zwei Dutzend Athleten betreut und auf dem Trainingsplatz der einzige Chef ist, kann nicht allen gerecht werden. Wenn dann die Kommunikation während der Saison auch noch schwierig ist, wird es für einen jungen Athleten wie Joseph doppelt hart.

Leichtathletik-Reporter Emanuel Gisi.
Foto: Thomas Meier
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Der Schweizer Rekordhalter tut darum nun das Richtige: Seine neue Cheftrainerin Claudine Müller bügelte schon die letzten zwei Jahre im Hintergrund vieles aus. Schon da galt: Was Reider kann, macht Müller besser. Jetzt übernimmt sie die Zügel.

Die Prognose sei gewagt: Müllers Kombination aus menschlicher Qualität und fachlicher Erfahrung wird Joseph 2023 wieder schnell machen. Und nebenbei belegen, dass wir in der Schweiz eine Reihe von ausgezeichneten Coaches mit internationalem Know-how haben.

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