Letzte Chance am Dienstag in Luzern
Wilson muss um Olympia-Ticket kämpfen

Der Olympia-Zug fährt am Dienstagabend ab. In Luzern steigt das Meeting der letzten Chance. Blick sagt, wer noch um die Quali für Tokio zittern muss.
Publiziert: 28.06.2021 um 20:13 Uhr
|
Aktualisiert: 28.06.2021 um 21:59 Uhr
Emanuel Gisi

Wer von Olympia träumt, muss nicht nur schnell rennen, hoch springen oder weit werfen können. Sondern auch… rechnen!

«Im nächsten Leben mache ich ein Mathematik-Studium an der ETH», witzelt ein Schweizer Leichtathletik-Insider gegenüber Blick. Grund: Für die Sportler, welche die Olympia-Limite nicht direkt knacken, gibt es neu den Quali-Weg über das World Ranking des Leichtathletik-Weltverbandes.

Das macht die Sache kompliziert: Am Dienstagabend läuft die Frist ab, das aktuellste Ranking stammt von letzter Woche. Wer noch auf der Kippe steht, muss selber herausfinden, obs reicht oder nicht. In einer globalen Sportart wie der Leichtathletik, wo ein spät erfasstes Hürdensprint-Resultat in Kuba alles noch einmal über den Haufen werfen kann, ist es darum alles andere als einfach auszurechnen, ob am Dienstagabend in Luzern beim Meeting der letzten Chance ein Exploit her muss.

Alex Wilson steht in Luzern unter Druck: Schafft der Basler die Olympia-Quali über 100 m noch?
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
1/10

Blick sagt, wer noch zittert und wer in Luzern liefern muss:

Alex Wilson (30): Über 200 m hat der Schweizer Rekordsprinter die Olympia-Quali im Sack. Nicht aber über 100 m, wo Rivale Silvan Wicki mit dem Meistertitel am Wochenende das Olympia-Ticket gelöst haben dürfte. Wilson startet am Dienstag in Luzern darum nicht nur im Hauptprogramm über 100 und 200 m, sondern auch im Vorprogramm schon einmal über 100 m. «Ich bin noch etwas eingerostet nach meiner Zwangspause», sagt Wilson, der vor der SM angeschlagen pausierte. «Jetzt benötige ich einfach einige Rennen, um wieder richtig in Form zu kommen.» In Luzern will er «aggressiver laufen» als zuletzt. Die 100-m-Quali stehe dabei nicht im Vordergrund, «sondern das Sammeln von Rennerfahrung, die mir in dieser Saison noch fehlt».

Ricky Petrucciani (20): Der Tessiner 400-m-Läufer hat an der SM mit 45,69 eine neue persönliche Bestleistung geschafft und eine Hand am Olympia-Ticket. Er startet in Luzern, um seine Position zu sichern.

Yasmin Giger (21): Die 400-m-Hürdenläuferin hat nach ihrem 2. Platz an der SM ebenfalls gute Aussichten. Auch für sie gilt in Luzern: Position verteidigen!

Ditaji Kambundji (19): Mit einer weiteren starken Leistung könnte die frischgebackene Schweizer Meisterin über 100 m Hürden das Tokio-Ticket noch lösen. Am Sonntag hat sie sich an der SM eine Blessur am Fuss zugezogen, wird aber in Luzern die Zähne zusammenbeissen und an den Start gehen. Noch härter wird es für Noemi Zbären (27), sich zu qualifizieren.

Hürden-Sprinter Jason Joseph dürfte am Wochenende die Quali fix gemacht haben, er verzichtet am Dienstag auf einen Start. Komplett die Hände gebunden sind William Reais (22). Der Bündner liegt über 200 m knapp ausserhalb der Quali-Ränge, fällt aber angeschlagen aus. Er muss auf Olympia-Absagen hoffen. Eng könnte es auch für Sarah Atcho (26) werden: Die 200-m-Sprinterin kommt nicht auf Touren und rutscht immer weiter ab.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?