Ditaji Kambundji gewinnt EM-Silber über 100-m-Hürden
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Neuer Schweizer Rekord:Ditaji Kambundji gewinnt EM-Silber über 100-m-Hürden

Kambundjis lange EM-Nacht
Ein Jubelschrei im Ziel verwirrte Silber-Heldin

Nach dem 100-Meter-Hürden-Lauf wird Ditaji Kambundji wie gehabt bei Rekordläufen zur Dopingprobe gebeten. Dort hat die EM-Silber-Gewinnerin deutlich länger als zuvor im Rennen.
Publiziert: 09.06.2024 um 17:27 Uhr
Matthias Dubach aus Rom

Die Französin Cyrena Samba-Mayela (23) holt Gold, die Schweizer Ditaji Kambundji (22) holt Silber. Der Wettkampf über 100 Meter Hürden ist zwar ein EM-Rennen, doch die starken Zeiten sind Welt- und nicht mehr nur europäische Klasse. Es ist der schnellste Hürdensprint an einer EM seit Jahrzehnten. 

Samba-Mayela läuft EM-Rekord, Kambundji mit 12,40 Sekunden und 0,09 Sekunden Rückstand Schweizer Rekord. «Ich bin enorm happy mit Silber», sagt die Bernerin, die beim Schweizer Traumabend mit vier Medaillen herausragt, «für Gold hätte ich nochmals einiges schneller laufen müssen. Es war ein cooles Rennen.»

Doch so schnell Kambundji zu Silber rast, so zäh läuft es ihr danach. Bis weit nach Mitternacht ist sie wegen der bei Rekordzeiten standardmässig durchgeführten Dopingprobe noch im Stadio Olimpico. 

EM-Silber am Schweizer Traumabend mit vier Medaillen: Ditaji Kambundji legt in Rom eine Weltklassezeit auf die Bahn.
Foto: imago/Beautiful Sports
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«Ich fragte mich, warum sie sich freut»

Es ist eine unfreiwillig lange Nacht nach dem EM-Coup. Dass es wirklich Silber gibt, realisiert Kambundji beim Zielstrich aber nicht unmittelbar, wie sie nach dem Rennen schildert. Da sie auf Bahn acht lief und Siegerin Samba-Mayela auf Bahn fünf, habe sie gar nicht gespürt, dass diese davonziehe. «Ich habe nur gehört, dass im Ziel eine schreit. Zuerst dachte ich, es sei die Polin (die drittplatzierte Pia Skrzysowska, d.Red.), und fragte mich, warum sie sich freut, ich war ja vor ihr.»

Doch es war der Siegesschrei von Samba-Mayela, der Kambundji zunächst verwirrte. Die Bernerin läuft in Rom so schnell wie noch nie. Doch die Olympia-Hoffnung ist sicher, dass es schneller geht: «Es war ein sehr guter Lauf. Aber da kommt noch mehr. Ich habe bei der siebten, achten Hürde angehängt. Es soll auch so sein, dass man im Juni noch was zu bemängeln hat. Olympia ist erst im August!»

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