Blamage in London
Männer-Staffel ohne Stab und ohne Chance

Am 2. Tag des Diamond-League-Meetings in London laufen die Schweizer 4x100-m-Männer 39,70 Sekunden. Blamabel! Dass beim letzten Wechsel der Stab verloren geht, bemerken nicht einmal die Organisatoren ...
Publiziert: 22.07.2018 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:19 Uhr
Carl Schönenberger

Der Unterschied könnte grösser nicht sein. Wenn die Schweizer Frauen-Staffel international auftritt, dann sprinten Kambundji und Co. um den Sieg mit. Wie zuletzt am 5. Juli bei Athletissima Lausanne, wo es mit 42,29 Sekunden einen neuen Schweizerrekord zu feiern gab.

Wenn dagegen unsere Männer den Stab um die Bahn tragen, dann sind sie gut zwei Wochen vor der EM in Berlin chancenlos. Sicher, Alex Wilson ist wegen leichter Oberschenkelprobleme in London nicht dabei. Aber Pascal Mancini, Silvan Wicki, Florian Clivaz und Suganthan Somasundaram müssten auch ohne Wilson unter 39 Sekunden laufen. Im Londoner Olympiastadion sind am Sonntag nicht bloss die Wechsel schlecht, auch die Sprinter kommen nicht auf Touren. Was mit guten Wechseln möglich ist, zelebrieren die Briten, die mit 37,61 Sekunden eine Jahres-Weltbestmarke setzen. Erst im Nachhinein kommt aus, dass beim letzten Wechsel von Clivaz zu Somasundaram sogar der Stab verloren geht. Doch die Organisatoren merken es nicht – die Schweiz steht ohne Disqualifikation in der offiziellen Rangliste … Aber eine Entschuldigung für die unbefriedigende Leistung ist das nicht. «Wir müssen auch in dieser Besetzung 38,80 Sekunden laufen», sagt der neue Staffel-Coach Andreas Kundert.

Andererseits sieht man in London aber auch, was der Frauen-Schweizerrekord von Lausanne international wert ist. Die Engländerinnen gewinnen in London mit 42,36 Sekunden, sind also langsamer als Del Ponte, Atcho, Kambundji und Kora in Lausanne waren. Mit Dina Asher-Smith haben die Britinnen für Berlin aber noch einen Trumpf im Ärmel, der jetzt in London noch nicht gespielt wurde. 

Die Schweizer Staffel mit Sugathan Somasundaram (links) läuft in London hinterher.
Foto: AP
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Diamond League in London, 2. Tag

Männer

200 m (RW 0,1): 1. Bloomfield (Jam) 19,81. 2. Edward (Pan) 20,01. 3. Quinonez (Equ) 20,13.

800 m: 1. E. Korir (Ken) 1:42,05. 2. Murphy (USA) 1:43,12. 3. Kinyamal (Ken) 1:43,12. 4. Amos (Bot) 1:43,29.

1500 m: 1. Centrowitz (USA) 3:35,22. 2. Gregson (Aus) 3:35,35. 3. Soget (Ken) 3:35,56.

110 m H. (RW 0,2): 1. Levy (Jam) 13,13. 2. Allen (USA) 13,30. 3. Crittenden (USA) 13,33.

Weit: 1. Manyonga (SA) 8,58. 2. Samaai (SA) 8,42. 3. Lawson (USA) 8,25.

4x100 m: 1. Grossbritannien (Ujah, Hughes, Gemili, Mitchell-Blake) 37,61. 2. Japan 38,09. 3. Holland 38,21. 7. Schweiz (Mancini, S. Wicki, Clivaz, Somasundaram) 39,70.

Frauen

200 m (RW 0,9): 1. Prandini (USA) 22,16. 2. Thomas (USA) 22,19. 3. Jackson (Jam) 22,22. 4. Asher-Smith (Gb) 22,25.

400 m: 1. McPherson (Jam) 50,31. 2. Le-Roy (Jam) 50,85. 3. Okolo (USA) 50,93.

800 m: 1. Brown (USA) 1:58,57. 2. Goule (Jam) 1:58,67. 3. Sharp (Gb) 1:59,34.

Meile: 1. Hassan (Ho) 4:14,71. 2. Tsegay (Äth) 4:16,14. 3. Obiri (Ken) 4:16,15.

100 m H. (RW 0,6): 1. K. Harrison (USA) 12,36. 2. McNeal (USA) 12,47. 3. Nelvis (USA) 12,51.

Hoch: 1. Lasitskjene (Russ) 2,04. 2. Vallortigara (It) 2,02. 3. Cunningham (USA) 1,91.

Diskus: 1. Perkovic (Kro) 67,24. 2. Perez (Kuba) 64,63. 3. Caballero (Kuba) 63,91.

4x100 m: 1. Grossbritannien (Philip, Lansiquot, Williams, Neita) 42,36. 2. China 42,59. 3. Holland 42,71.

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