Bernerin auf WM-Mission
Ditaji Kambundji geht in Ungarn auf Juwelen-Jagd

Keine war in dieser Saison in Europa über die Kurzhürden schneller als Ditaji Kambundji. Die Bernerin könnte auch an der WM eine Erfolgsgeschichte schreiben. Eine, die glänzt und glitzert.
Publiziert: 23.08.2023 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2023 um 07:51 Uhr
Emanuel Gisi aus Budapest

Wenn Ditaji Kambundji (21) so weitermacht, muss sie für die nächsten internationalen Wettkämpfe einen Zusatzkoffer auftreiben. Die Bernerin hat für die WM in Budapest ihre liebsten Schmuckstücke eingepackt. Und davon gibt es immer mehr.

Sie gönnt sich nach grossen Leistungen zur Belohnung nämlich gerne etwas Schönes. «Eine Halskette oder Ohrringe zum Beispiel», sagt sie. «Es muss nicht unbedingt teuer sein. Einfach etwas, das mir gefällt.»

In letzter Zeit müsste die Kurzhürdlerin also im Shopping-Stress gewesen sein, schliesslich jagt bei der zehn Jahre jüngeren Schwester von Sprint-Star Mujinga Kambundji (31) eine Erfolgsmeldung die nächste. Zuletzt sorgte die Bernerin im heimischen Wankdorf für einen Knall: In 12,47 Sekunden absolvierte sie die 100 m Hürden. Neuer Schweizer Rekord, nachdem sie diesen im Vorlauf bereits auf 12,51 gesenkt hatte. Gleichzeitig ist sie damit auch die schnellste Frau Europas, in diesem Jahrtausend war bisher erst eine Europäerin schneller.

Ditaji Kambundji hat in dieser Saison viel Grund zu jubeln.
Foto: keystone-sda.ch
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Wie läuft das denn jetzt, gibt es für zwei Schweizer Rekorde und eine Europa-Topmarke am selben Tag drei Schmuckstücke? Kambundji wehrt lachend ab. «So eng muss man das nicht sehen», sagt sie. «Die Regeln lege ich sehr liberal aus. Aber bisher habe ich mir noch nichts gekauft.»

Niveau über 100 m Hürden derzeit extrem hoch

Gut möglich aber, dass nach Budapest ohnehin noch einmal nachgebessert werden muss. Als Erfolg würde für Kambundji ein Platz im WM-Final gelten. Was daran liegt, dass das Niveau in ihrer Disziplin derzeit extrem hoch ist. Nachdem Weltrekordhalterin Tobi Amusan (26) nun doch nicht wegen Verstössen gegen die Dopingmelde-Richtlinien aus dem Verkehr gezogen wurde, ist die Konkurrenz noch ein bisschen härter.

Es ist also abzuwarten, welche Wendung die Juwelen-Jagd von Ditaji Kambundji in Ungarn nehmen wird. «Das Niveau ist extrem hoch», konstatiert sie nach ihrem Vorlauf, den sie in 12,71 souverän absolviert. «Es muss bei mir am Mittwoch im Halbfinal alles passen.» Dieser (ab 20.45 Uhr) ist für sie schon ein Final – dann muss sie glänzen.

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