Lecken die Kadetten-Jäger Blut?
Das Handball-Titelrennen ist spannender denn je

Zwei Halbfinal-Serien, zwei fünfte Spiele: Zwischen den Kadetten Schaffhausen und Pfadi Winterthur sowie Kriens-Luzern und GC muss die letzte Partie über den Einzug in den Final der Handball-Playoffs entscheiden.
Publiziert: 02.05.2024 um 10:22 Uhr
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Christian MüllerRedaktor Sport

Noch vor einem Monat schrieb Blick von einem «nationalen Alleingang» der Kadetten Schaffhausen – und lag damit komplett falsch. Liegts nun eher an den schwächelnden Kadetten oder an einem starken Pfadi Winterthur, dass heute Abend das fünfte Spiel über den Finaleinzug entscheiden muss?

«Wir bringen sicher nicht das aufs Feld, was wir uns vorstellen», sagt Kadetten-Sportchef David Graubner. «Aber Pfadi schöpft das Potenzial auch optimal aus. So wie man es seit Jahren von ihnen kennt: mit Spirit, Kampf und Einsatz.» Schaffhausen muss in der Halbfinal-Serie auf die beiden Führungsspieler Joan Cañellas und – zumindest offensiv – Ariel Pietrasik verzichten. Die grosse Breite im Rückraum, die im Normalfall ein Trumpf der Schaffhauser ist, fällt dadurch weg. Zudem dominiert Kristian Pilipovic im Kadetten-Tor bisher nicht so sehr, wie er es in anderen Jahren getan hat.

Die Winterthurer standen ihrerseits im Viertelfinal gegen Suhr Aarau schon kurz vor dem Out. «Das schnelle Spiel der Kadetten liegt uns sicher besser als das physische von Suhr», sagt Pfadi-Trainer Goran Cvetkovic. «Und durch die Rückkehr von Aleksandar Radovanovic habe ich im Rückraum mehr Optionen.» Es wird sich zeigen, ob der Triumph im Cupfinal am letzten Samstag eher den Kadetten Rückenwind verleiht oder ob Pfadi von der längeren Pause profitiert. Klar ist: Der Druck liegt bei den Schaffhausern. Eine Saison ohne Meistertitel wäre trotz Cupsieg und starker Europa-Kampagne ein Misserfolg.

Cédrie Tynowski (Mitte) und Pfadi zwingen die Kadetten in ein entscheidendes fünftes Halbfinal-Spiel. (Archivbild)
Foto: Andy Mueller/freshfocus
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Spannung auch im zweiten Halbfinal

In der anderen Halbfinal-Serie zwischen Kriens-Luzern und GC stehts ebenfalls 2:2. «Wie erwartet», sagt Kriens-Sportchef Nik Tominec. «GC ist extrem stark und die Chancen stehen 50:50. Wir zählen heute auf den Heimvorteil mit der ausverkauften Halle, um unser Ziel Playoff-Final zu erreichen», so Tominec. GC-Präsident Philip Hohl sieht ebenfalls eine offene Ausgangslage: «Die Halle wird sicher ein Faktor sein. Sie ist mit 950 Fans zwar klein, aber auch eng und laut. Schlussendlich wirds – wie so oft – darauf ankommen, wer weniger technische Fehler macht und wer den besseren Goalie hat.»

Vom Meistertitel wird in beiden Lagern noch nicht geträumt, der Fokus liegt auf der Halbfinal-Serie. Schliesslich hat GC damit eines der Saisonziele bereits erreicht. Und bei Kriens hat sich durch die Ausfälle der beiden zentralen Figuren Andy Schmid (Rücktritt) und Jonas Schelker (Kreuzbandriss) Mitte Saison vieles verändert. Junge Spieler wie Valentin Wolfisberg (19), Luca Sigrist (18) oder Neo-Nationalspieler Gino Steenaerts (18) übernehmen mehr Verantwortung. Geblieben ist aber die Euphorie in der Region, die durch den Einzug in die Pilatus Arena im Sommer 2025 einen zusätzlichen Schub bekommen wird.

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