«Bleibt diesem Verein fern»
Handball-Star Schmid legt sich mit niveaulosen Fans an

Wegen der sportlichen Krise seiner Rhein-Neckar Löwen wird Andy Schmid (38) in den sozialen Medien mit üblen Beschimpfungen eingedeckt. Diese will der Handball-Star nicht auf sich sitzen lassen.
Publiziert: 26.11.2021 um 11:56 Uhr

Die Szene am Donnerstagabend steht sinnbildlich für die Saison der Rhein-Neckar Löwen: Als die Spieluhr bereits abgelaufen ist, kassieren Andy Schmid und Co mit einem direkt verwandelten Freiwurf noch das 24:25 gegen die MT Melsungen. Mit zwölf Punkten aus 13 Spielen steht der deutsche Meister von 2016 und 2017 sowie Pokalsieger (2018) so schlecht da wie noch nie, seit Schmid das Löwen-Trikot trägt.

Noch mehr als die sportliche Misere nerven den Luzerner aber jene Fans, die die Mannschaft einst für ihre Titel gefeiert haben und sie nun in den sozialen Medien niedermachen. «Es gibt Leute, die haben bei Mama und Papa früher zu wenig zugehört, wie man sich respektvoll verhält. An euch: Bleibt diesem Verein fern, sucht euch ein anderes Ziel für eure Anfeindungen», verschafft Schmid seinem Ärger mit einem Instagram-Post Luft. Und weiter: «Ich will und kann mich mit diesem niveaulosen «Bashing» nicht anfreunden! Weder im Sport noch sonstwo!»

Eigentlich ist der Schweizer Ausnahme-Handballer weder ein Hitzkopf, dem regelmässig der Kragen platzt, noch einer, der sich der Verantwortung für die sportliche Krise entzieht. «Wir holen zu wenig Punkte und hinken unseren eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Kritisiert uns, lasst eurem Unmut freien Lauf - dies ist völlig okay», schreibt er. Aber die Beschimpfungen unter der Gürtellinie, die sich in den letzten Wochen gehäuft haben, will sich Schmid nicht gefallen lassen.

Bei Andy Schmid und den Rhein-Neckar Löwen läufts aktuell überhaupt nicht rund.
Foto: imago images/Eibner
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«Mit Anstand, Demut und harter Arbeit»

Er habe sich überlegt, ob er überhaupt etwas schreiben soll. Aber im Sommer verlässt Schmid die Löwen in Richtung Schweiz. In seinen zwölf Jahren in Mannheim hat Schmid mitgeholfen, den Klub von der grosskotzigen Lachnummer in einen sympathischen Vorzeigeklub umzuwandeln. Und so möchte er den auch Verein verlassen. Dies gehe aber nur «mit Anstand, Demut und harter Arbeit - sowohl auf, wie auch neben dem Feld!»

Für seinen Post erhält Schmid Zuspruch aus allen Teilen der Handball-Bundesliga. Ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert er sich während seiner Karriere erarbeitet hat. (cmü)

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