Nur Schein für private Flüge
Britischer Pilot hätte Fussballer Sala nicht fliegen dürfen

Der Pilot, mit dem der argentinische Fussballer Emiliano Sala offenbar über dem Ärmelkanal abgestürzt ist, hätte den Sportler laut einem Zeitungsbericht gar nicht fliegen dürfen. Der 59-Jährige habe lediglich einen Pilotenschein für private Flüge gehabt.
Publiziert: 25.01.2019 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2019 um 08:59 Uhr

Dies berichtete die Zeitung «The Times» am Freitag. Der argentinische Fussball-Superstar Lionel Messi, Salas Ex-Trainer sowie zehntausende Unterstützer einer Online-Petition forderten derweil, die am Vorabend eingestellte Suche nach Sala wieder aufzunehmen.

Um Passagiere gegen Bezahlung mitzunehmen, hätte der britische Pilot aus dem nordenglischen Crowle zusätzliche Flugstunden vorweisen und ein spezielles Training absolvieren müssen, hiess es in dem «Times»-Bericht unter Berufung auf das Register der britischen Luftfahrtbehörde FAA. Diese erklärte auf Anfrage, Angaben zum Flugschein des Piloten seien derzeit nicht möglich. Dies werde Gegenstand einer Untersuchung sein.

Ein Sprecher der britischen Behörde für die Untersuchung von Luftfahrtunglücken (AAIB) erklärte, ihre Ermittler untersuchten auch den Flugschein des Piloten. Das Ziel seiner Behörde bestehe aber nicht darin, «Fehler oder Verantwortlichkeiten festzustellen», sondern die Unglücksursache zu finden.

Suche nach Sala wurde eingestellt

Der Pilot war mit Sala am Montagabend über den Ärmelkanal geflogen, als seine Maschine vom Radar verschwand. Am Donnerstagabend wurde die Suche nach den beiden Männern eingestellt. Die Überlebenschancen seien «äusserst gering", begründete die Polizei auf der britischen Insel Guernsey ihre Entscheidung. Salas Vater Horacio und seine Schwester Romina appellierten eindringlich an die Einsatzkräfte, die Suche fortzusetzen.

Salas Landsmann Messi stellte sich am Freitag mit einem Appell im Online-Dienst Instagram hinter Salas Angehörige: «Solange es noch Möglichkeiten gibt, einen Funken Hoffnung, fordern wir, bitte hört nicht auf nach Emiliano zu suchen.» Zugleich sandte die Fussball-Ikone «all meine Kraft und Unterstützung an seine Angehörigen und Freunde». Auch andere internationale Fussballstars schlossen sich dem Aufruf an.

Salas früherer Verein FC Nantes und dessen Fans starteten eine Internet-Petition für die Wiederaufnahme der Suche. Sie wurde bis Freitagvormittag von knapp 40'000 Unterstützern unterzeichnet. Im Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb der FC Nantes auf Englisch und Spanisch: «Diese Suche darf nicht aufhören.»

Der Trainer von FC Nantes, Vahid Halilhodzic, nannte das Ende des Sucheinsatzes eine «Schande». «Es ist widerlich, die Situation so zu lassen, das kann man nicht zulassen», sagte er bei einer Pressekonferenz, bei der ihm die Tränen kamen.

Letzte Nachricht des Spielers

Sala hatte am Samstag einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Club FC Nantes nach Cardiff unterzeichnet. Die Ablösesumme für den 28-jährigen Stürmer soll 17 Millionen Euro betragen haben. Am Montag hatte er im Trainingszentrum von Nantes seine Sachen abgeholt, bevor er sich mit einer Propellermaschine vom Typ Piper PA-46 Malibu auf den Weg nach Grossbritannien machte.

Kurz vor seinem Verschwinden hatte Sala laut argentinischen Medienberichten in einer WhatsApp-Nachricht an Freunde Sorgen über den Zustand der Maschine geäussert. «Ich habe solche Angst», sagte er demnach in der Sprachnachricht. Salas britischer Agent Mark McKay sagte im Sender Sky Sports News, er habe dem Spieler bei der Suche nach einem Flugzeug geholfen, das ihn über den Ärmelkanal fliegen sollte.

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