McIlroy rastet wegen Kappen-Zoff aus
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Auf Parkplatz des Golfklubs:McIlroy rastet wegen Kappen-Zoff aus

US-Star will bezahlt werden
Kappen-Affäre überschattet den Ryder Cup

Die US-Stars erleben beim Ryder Cup auf dem Marco Simone Golfplatz ausserhalb von Rom ein weiteres Waterloo: Die Titelverteidiger gehen gegen die europäische Auswahl unter.
Publiziert: 01.10.2023 um 18:03 Uhr

Seit 1993 haben die USA beim Ryder Cup in Europa nicht mehr gewonnen. Dabei waren nach dem 19:9-Sieg vor zwei Jahren auf heimischem Boden die Hoffnungen auf einen historischen Triumph auf dem alten Kontinent so gross wie lange nicht mehr. Doch schon am Freitag nehmen die Europäer den Wind aus den Segeln: 4:0 gewinnen sie die erste Session am Morgen, 6,5:1,5 stehts am Abend. Der Sieg steht dann schliesslich nach zehn von zwölf Einzeln fest.

Europas Golfer holen den Ryder Cup zurück

Europas Golfprofis erringen am Ryder Cup in Rom einen triumphalen Sieg. Nach der klaren Niederlage von 2021 bezwingen sie die als Favoriten gestarteten Golfer aus den USA recht deutlich.

Der Erfolg der europäischen 12-Mann-Auswahl steht am Sonntag nach zehn der zwölf Einzel fest.

Die Ehre, den entscheidenden Punkt beizusteuern, hat der Engländer Tommy Fleetwood. Der Stammgast des Omega European Masters in Crans-Montana ringt den Amerikaner Rickie Fowler recht deutlich nieder, sodass die Europäer die für den Sieg nötigen 14,5 Punkte schon übertreffen.

Nach der Gründung im Jahr 1927 dominierten die Amerikaner den Kontinentalwettkampf nach Belieben, zumal das europäische Team nur auch Spielern aus Grossbritannien und Irland bestand. Seit 1979 spielt eine gesamteuropäische Auswahl. Von den nunmehr 22 Duellen seit 1979 haben die Europäer 13 für sich entschieden.

Das Team des englischen Captains Luke Donald, 2004 Gewinner des Omega European Masters in Crans-Montana, hatte den Grundstein zum Triumph am Freitag gelegt, am ersten der drei Wettkampftage im Golfclub Marco Simone bei Rom. Die Europäer holten aus den acht Doppeln 6,5 Punkte. Die Amerikaner konnten die Hypothek in der Folge nicht mehr tilgen.

Europas Golfprofis erringen am Ryder Cup in Rom einen triumphalen Sieg. Nach der klaren Niederlage von 2021 bezwingen sie die als Favoriten gestarteten Golfer aus den USA recht deutlich.

Der Erfolg der europäischen 12-Mann-Auswahl steht am Sonntag nach zehn der zwölf Einzel fest.

Die Ehre, den entscheidenden Punkt beizusteuern, hat der Engländer Tommy Fleetwood. Der Stammgast des Omega European Masters in Crans-Montana ringt den Amerikaner Rickie Fowler recht deutlich nieder, sodass die Europäer die für den Sieg nötigen 14,5 Punkte schon übertreffen.

Nach der Gründung im Jahr 1927 dominierten die Amerikaner den Kontinentalwettkampf nach Belieben, zumal das europäische Team nur auch Spielern aus Grossbritannien und Irland bestand. Seit 1979 spielt eine gesamteuropäische Auswahl. Von den nunmehr 22 Duellen seit 1979 haben die Europäer 13 für sich entschieden.

Das Team des englischen Captains Luke Donald, 2004 Gewinner des Omega European Masters in Crans-Montana, hatte den Grundstein zum Triumph am Freitag gelegt, am ersten der drei Wettkampftage im Golfclub Marco Simone bei Rom. Die Europäer holten aus den acht Doppeln 6,5 Punkte. Die Amerikaner konnten die Hypothek in der Folge nicht mehr tilgen.

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Eine Nachricht sorgt für Wirbel

Dass die 44. Ausgabe des Kontinentalvergleichs doch eine für die Geschichtsbücher wird, ist dem Samstag und einer Nachricht von Golf-Journalist Jamie Weir zu verdanken. «Das US-Team ist zerstritten», schreibt der Mann von Sky UK. Die Equipe sei in zwei Lager geteilt, weil US-Spieler Patrick Cantlay (31) für die Teilnahme bezahlt werden möchte. «Aus Frust verzichtet er aufs Tragen der offiziellen Teamkappe», glaubt Journalist Weir zu wissen.

Die Nachricht – am Teil mit dem Geld soll mehr dran sein als an jenem mit dem Streit – lässt sich weder bestätigen noch dementieren. Trotzdem macht die Meldung unter den mehrheitlich europäischen Fans auf dem Platz bei Rom die Runde.

US-Golfer Patrick Cantlay steht im Mittelpunkt der Kappen-Affäre am Ryder Cup.
Foto: Getty Images
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Wo immer Cantlay während der Nachmittagssession auftaucht, wird er mit winkenden Kappen und «Hut ab vor deinem Bankkonto»-Gesängen empfangen. Der Amerikaner gibt die Antwort mit drei entscheidenden Puts zum Sieg über das Duo Rory McIlroy (34) und Matt Fitzpatrick (29). Cantlays Caddie Joe LaCava wedelt dabei am letzten Loch seinerseits mit der Mütze in McIlroys Blickfeld herum. Eigentlich ein No-Go, während ein Golfer seinen Put zu lesen versucht. McIlroy, seit Jahren der Anführer schlechthin im europäischen Team, ist so angefixt, dass er nach der Runde auf dem Parkplatz auf einige Amis losgeht.

Tränen bei der Weltnummer 1

Die Kappen-Affäre («Hat-Gate») überschattet sogar historische Resultate wie den Sieg von Viktor Hovland (26, Norwegen) und Ludvig Aberg (23, Schweden) über die US-Stars Scottie Scheffler (27) und Brooks Koepka (33): Das Match geht mit neun Schlägen Vorsprung bei noch sieben zu spielenden Löchern als deutlichster Sieg in die Ryder-Cup-Geschichte ein. Der Weltranglistenerste Scheffler muss danach in Tränen aufgelöst von seiner Frau getröstet werden. 

Am Sonntag bleibt ein ähnliches Drama aus. Die Amerikaner können den 5,5:10,5-Rückstand in den abschliessenden Einzeln nicht wettmachen. Bevor sie in vier Jahren in Irland einen neuen Angriff auf die Festung Europa wagen, gehts 2025 auf dem Bethpage-Black-Course bei New York weiter. Cantlay wird – so er dann dabei ist – wie schon bei seinem letzten Ryder-Cup-Auftritt ohne Kappe spielen: «Sie passt mir einfach nicht.» (cmü)

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