YB-Sportchef Fredy Bickel vor Millionenspiel
«Europäisch zu spielen, ist Pflicht»

Es geht um viel! YB greift nach den Sternen der Champions League – und den europäischen Honigtöpfen.
Publiziert: 26.07.2016 um 08:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:00 Uhr
Martin Arn aus Lemberg

Schachtar Donezk also. Sportchef Fredy Bickel seufzte vernehmbar, als der YB-Gegner vor zwei Wochen gezogen wurde. «Das ist das schwierigste Los von ­allen, die möglich waren.»

Schachtar ist Dauergast in der Champions League. 2009 gewannen die Ukrainer die Europa League. Das Kader ist mit Brasilianern gespickt. Alleine deren sechs standen am Wochenende in der Startformation, als Schachtar zum Saisonauftakt gegen Zirka Kropyvnytsky mit 4:1 siegte. Die Mannschaft spielt seit Ausbruch des Ukraine-Konflikts im 1200 Kilometer entfernten Lemberg. Dort, wo die Young Boys am Montag nach einem zweistündigen Flug gelandet sind.

20 Millionen Franken und höherer Spieler-Marktwert

Zwei Runden müssen die Berner überstehen, um erstmals in die Gruppenphase der Champions League vorzustossen. Es sind, so viel kann man ohne Übertreibung sagen, Millionenspiele. Die Teilnahme an der Gruppenphase der Königklasse würde mit Prämien und Zuschauereinnahmen rund 20 Millionen Franken in die Vereinskasse spülen. Der Marktwert der Spieler würde sich vervielfachen.

Hoarau steigt beim Saisonauftakt gegen St. Gallen am höchsten. Obwohl er nicht traf, gewann YB 2:0.
Foto: TOTO MARTI
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Damit könnte YB in neue Sphären vorstossen. Weil der FC Basel bereits für die Gruppenspiele qualifiziert ist, würde sich der Abstand zum Branchenkrösus zwar nicht verkleinern, aber er würde wenigstens nicht noch grösser.

Sportchef Bickel: «So wie wir aufgestellt sind, mit unseren finanziellen Anstrengungen, ist es fast Pflicht, dass wir europäisch dabei sind, auch wenn man das nicht jedes Jahr verlangen kann. Es ist für uns finanziell unheimlich wichtig. Aber Schachtar ist natürlich eine Riesenherausforderung.»

Trainer Hütter warnt vor Angriffsstärke der Ukrainer

Auch die Akteure wissen, welch grosse Aufgabe auf sie wartet. Scott Sutter sagt: «Das ist eine extrem spielstarke Mannschaft, mit flinken, technisch versierten Spielern.»

Coach Adi Hütter, dessen Vertrag am Montag vorzeitig um ein Jahr bis 2018 verlängert wurde, warnt vor der Angriffsstärke der Ukrainer: «Sie streben viel Ballbesitz an, kommen über ihre starken Flügel. Schachtar ist sicher der Favorit, aber wenn wir taktisch diszipliniert spielen, dann haben wir unsere Chance.»

Ein gutes Omen gibt es für die Berner: Coach Adi Hütter weiss, wie man die Ukrainer schlägt. Mit Salzburg hat Hütter vor ziemlich genau zwei Jahren gegen Schachtar 4:2 gewonnen.

Es war allerdings nur ein Freundschaftsspiel …

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