Quali-Showdown für die Super-League-Ivorer
«Wer nicht bereit ist, Blut zu verschütten, soll absagen!»

YB-Rakete Assalé und Basel-Terrier Serey spielen für die Elfenbeinküste um das Russland-Ticket. Ihr eigener Präsident setzt sie massiv unter Druck!
Publiziert: 09.11.2017 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:57 Uhr
Alain Kunz

Die einen müssen sich impfen lassen. Die anderen werden bedroht. Nein, wenn es in Schwarzafrika heisst «Es kann nur einen geben!», dann drehen die durch.

Die Ausgangslage vor dem Duell der Schwergewichte Elfenbeinküste gegen Marokko (Samstag, 18.30 Uhr) ist klar. Der Sieger ist in Russland. Der Verlierer out. Ein Remis reicht den Nordafrikanern.

Und mittendrin: Geoffroy Serey Die und Roger Assalé! «Das wird heiss werden», sagt der YB-Stürmer. Aber das seien die Spiele, für die man diesen Job gewählt habe. Kein Aufgebot gekriegt hat hingegen Sékou Sanogo nach dessen kürzlicher Premiere im Dress der Elefanten.

FCB-Star Serey Die stand schon 34 Mal für die ivorische Nati auf dem Rasen.
Foto: imago
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Das Aufgebot ohne Sanogo erlassen hat Marc Wilmots, erst seit März ivorischer Coach. Für den Belgier giltr: Qualifiziert er sich mit der Elfenbeinküste nicht, darf er wohl nie mehr einen Fuss in das Land zu setzen.

Denn die Töne sind martialisch. Dr. Parfait Kouassi, Präsident des nationalen Unterstützungskomitees, hat die Lage in einer Ansprache voller Drohgebärden klargemacht. «Wir erwarten nur eines: die Qualifikation. Noch so ein Spiel wie in Mali werden wir nicht akzeptieren! Der Verband darf nur Krieger aufbieten. Nur echte Männer. Wer nicht bereit ist, Schweiss und Blut zu verschütten, soll absagen. Und auch wer ein Wehwehchen hat, soll besser zu Hause bleiben und seinen Klubvertrag aussitzen. Denn jedes Wochenende geben diese Spieler alles in ihren Klubs. Da können wir nicht akzeptieren, dass sie in der Nationalmannschaft im Sparmodus spielen!»

Solche Töne hört man aus Marokko nicht. Aber Entrüstung über die Zuteilung der Tickets. Denn im 33 000 Fans Platz bietenden Stadion «Félix-Houphouët-Boigny» wird es nur 400 offizielle Plätze für die Gästefans geben. 8000 Tickets hatte Marokko gewollt. Zuerst 3000 versprochen erhalten. Und nun 400.  Der ivorische Kommunikationsdirektor sagt: «Wir haben mehr getan als die Marokkaner. Das ist doppelt so viel wie wir für das Spiel in Marokko erhalten hatten.» 

Alle Marokkaner werden gegen Gelbfieber und Hirnhautentzündung geimpft sein: Das ist Bedingung, um eines der Fan-Flugtickets Casablanca-Abidjan (Flugdauer 4 Stunden und 15 Minuten) zu ergattern. Ticketpreis: 200 Franken. Vier Mal weniger als sonst. Die Air-Maroc-Maschinen dürften aber grösstenteils leer bleiben.

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