Hier wird das Interview des WM-Botschafters abgebrochen
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Nach Skandal-Aussagen:Hier wird das Interview des WM-Botschafters abgebrochen

Nach homophoben Aussagen von WM-Botschafter – das meint die Community
«Spieler sollten sich aus Protest auf dem Platz küssen»

Khalid Salman repräsentiert die Weltmeisterschaft und Katar. Mit seinen Aussagen über Homosexualität macht er die Blick-Community fassungslos. Der Tenor in der Kommentarspalte: Ein Boykott reicht nun nicht mehr aus. Es sollten härtere Massnahmen ergriffen werden.
Publiziert: 08.11.2022 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2022 um 09:35 Uhr
Der offizielle WM-Botschafter, Khalid Salman, löst mit seinen Aussagen einen Skandal aus.
Foto: Screenshot ZDF
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Andreas HobiTeamlead Community

Khalid Salman (60) ist der offizielle Botschafter der Fussball-WM in Katar. In einem Interview für die ZDF-Dokumentation «Geheimsache Katar» sorgt der Ex-Nationalspieler mit homophoben Aussagen für Kopfschütteln. Er fürchte sich um die Kinder Katars, wenn diese Schwule sähen, würden diese «etwas lernen», was nicht gut sei. In seinen Augen sei Schwulsein «haram» – also nach islamischem Glauben verboten. «Es ist ein geistiger Schaden.» Erst als diese Worte fallen, interveniert der Pressesprecher des WM-Organisationskomitees.

Seine Aussagen lösen auch in der Kommentarspalte Entsetzen aus. «Wieder ein Grund mehr, diese WM einfach zu boykottieren. Das macht mich traurig und sauer!», schreibt Leser Robert Hälg. «Die Spieler sollen die Spiele boykottieren. Ist viel zu hören. Ich finde, das ist der falsche Ansatz. Es schmerzt viel vehementer, wenn die Leute die Spiele nicht anschauen. Darum gehe ich auf den Weihnachtsmarkt und mache Laufsport von Stand zu Stand», kommentiert Joel Schmidhalter.

«Boykott reicht nicht mehr»

Genauso sieht das Steven Reynard, er würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: «Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die WM in Katar abzusagen und 2022 nicht durchzuführen – Geld hin oder her. Da reicht ein Boykott auch nicht mehr. Katar sollte künftig niemals wieder für solche Anlässe zugelassen werden.»

Die WM einfach links liegen lassen und kein Spiel konsumieren reicht auch Leserin Ruth Rakebacher nicht mehr. Ihre Idee: «Eine wirklich effektive Geste wäre es, wenn die Fussballer sich auf dem Platz aus Protest einfach kurz küssen würden. Zu Beginn, beim Torjubel oder nach einem Foul. Auf die Reaktionen der Scheichs würde ich mich richtig freuen… .»

Diese Aktion wäre aber strafbar. Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten und können mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden. Immer wieder hatten jedoch die Turnierorganisatoren und die Fifa versucht, zu betonen, dass alle Fans bei der WM in Katar «willkommen» seien.

Einige verstehen nicht ganz, warum viele über die Aussagen von Salman schockiert sind. Dazu gehört Leser Michael Koch: «Was ist daran so ‹unfassbar›? Alle wissen, dass Homosexualität in Katar von den Behörden verfolgt und bestraft wird. Warum geben wir uns noch überrascht, wenn solche Aussagen gemacht werden, ich wäre eher überrascht, wenn nicht.»

Auch Daniel Blattmann schreibt, dass eigentlich allen schon immer klar war, dass Katar andere Moralvorstellungen hat, als der Grossteil der restlichen Welt. «Es liegt nicht an uns zu bestimmen, wie andere Kulturen und Religionen zu leben haben. Wem das Verhalten von Katar nicht passt, soll das Land und die WM boykottieren, so einfach ist das. Ich werde diese WM auch nicht gross verfolgen.»

Den Abschluss macht Leser Antoine Jérémy Etalon. Seine Zusammenfassung: «Es ist einfach beschämend. Das Traurigste: Das ist nur der Anfang der Sorgen und Problemen dieser WM.» (aho)

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