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Im Stadion mit Bändeli
Fussball-Moderatorinnen bekennen Farbe im TV

Nach dem Bändeli-Eklat rund um die WM zeigen zwei TV-Moderatorinnen in Katar mehr Mut als so mancher Spieler und werden jetzt dafür abgefeiert.
Publiziert: 22.11.2022 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.11.2022 um 16:20 Uhr

Mit dem Verbot der «One Love»-Kapitänsbinden an der WM in Katar setzt die Fifa einen weiteren Tiefpunkt beim noch jungen Turnier. Die Empörung weltweit über die Entscheidung des Weltverbandes ist riesig, doch jetzt sorgen zwei TV-Moderatorinnen am Montag für einen Lichtblick.

Den Beginn macht die ehemalige Fussballerin Alex Scott (38). Die frühere englische Nationalspielerin, die während der WM beim TV-Sender BBC als Expertin tätig ist, trägt bei der Vorberichterstattung des Spiels England – Iran im Khalifa-International-Stadion die besagte Kapitänsbinde am linken Oberarm. Auf diesen Weg schaffte es das Symbol der Solidarität also doch noch in ein WM-Stadion.

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Mutig: Claudia Neumann kommentiert das Spiel zwischen den USA und Wales im Regenbogen-Outfit.
Foto: Screenshot ZDF
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Boykott wäre «zu einfach»

Scott habe auch lange über einen Boykott des Turniers nachgedacht, jedoch wäre diese Option laut ihr «zu einfach» gewesen. «Ich habe viele Gespräche darüber geführt und lange und intensiv darüber nachgedacht. Ich liebe meinen Job und wenn ich daran denke, hier zu sitzen und die schwierigen Themen anzusprechen, ist das wichtiger, oder?» So wolle sie über Gastarbeiter, die LGBTQ+-Community und über Frauenrechte sprechen.

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Die fünffache englische Meisterin sieht aber auch eine positive Entwicklung: «Vor vier Jahren war ich die erste weibliche Expertin für die BBC bei der WM. Wir haben uns in den letzten vier Jahren weiterentwickelt. Hoffen wir, dass wir diese Gespräche in vier Jahren bei der nächsten Weltmeisterschaft nicht mehr führen müssen».

Regenbogen-Outfit bei Neumann

Ein weiteres Statement setzt die deutsche Reporterin Claudia Neumann (58). Sie kommentiert für ZDF im Ahmad-bin-Ali-Stadion das Spiel zwischen den USA und Wales und trägt dabei ein T-Shirt mit Regenbogen-Design, sowie eine Binde in denselben Farben um den Arm. Sie begrüsst die deutschen Zuschauer mit den Worten: «Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen». Im Netz wird Neumann dafür gefeiert, erhält von vielen Seiten Lob und Zusprechen.

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Die zwei Frauen setzen an einem denkwürdigen WM-Tag also doch noch ein Zeichen für Solidarität und Gleichberechtigung und zeigen mehr Mut als so mancher Verband und deren Nationalspieler. Der letzte Aufreger um die Thematik wird es aber wohl nicht bleiben. (bjl)

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