Yverdons Helden zum Aufstieg
«Dieses Team hat mehr Herz als Talent»

Es ist vollbracht! Yverdon Sport steigt zum vierten Mal in der Geschichte in die Super League auf. Blick hat nach dem Spiel die Reaktionen dreier Aufstiegshelden gesammelt.
Publiziert: 24.05.2023 um 10:53 Uhr
Matthias Davet

22:06 Uhr im Stade Municipal in Yverdon. Eben hat Schiedsrichter Alessandro Dudic die Partie gegen Aarau abgepfiffen. Dank des hart erkämpften 1:1 kehrt Yverdon in die Super League zurück. Feuerwerk erhellt den Himmel des nördlichen Waadtlandes und die Spieler lassen den Champagner knallen.

William Le Pogam: «Ein Traum, der wahr geworden ist»

Foto: keystone-sda.ch

Captain William Le Pogam wechselte im Sommer 2020 zu Yverdon. In seiner ersten Saison erlebte der französische Aussenverteidiger den Aufstieg in die Challenge League. Am Dienstagabend konnte er bereits die zweite Promotion feiern.

«Ich bin mir nicht sicher, ob ich das zu Beginn der Saison geglaubt hätte. Ich habe alles dafür gegeben, solche Momente zu erleben. Das ist unglaublich für uns, die Stadt und für alle, die dazu beigetragen haben. Das Team hat mehr Herz als Talent – und das hat sich heute ausgezahlt.» Le Pogam weiter: «Niemand hätte auf uns gewettet, aber das ist das Schöne am Fussball. Wenn man mit Herz, Leidenschaft und Wille spielt, kann man Berge versetzen.» Das Erfolgsrezept? «Die Werte dieser Mannschaft, Herz und Lust. Auf diesem Niveau hat jeder ein Mindestmass an Talent, aber es ist unsere Denkweise, die uns besonders macht. Wir verbringen eine unglaubliche Zeit zusammen und geniessen es.»

Yverdon feiert den Aufstieg in die Super League.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Kevin Martin: «Teamkollegen haben mir den Arsch gerettet»

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In der 15. Minute dachten alle, dass Kevin Martin zum tragischen Helden des Abends wird. Der Torhüter von Yverdon patzte vor dem 0:1 schwer. Zu seinem Glück gleicht sein Team schnell wieder aus und er hält in der zweiten Halbzeit mit einigen entscheidenden Paraden den Sieg fest.

«Keine Ahnung, was beim 0:1 passiert ist. Ich schätze die Flugbahn des Balles falsch ein und er fliegt über mich hinweg. Ich habe Mist gebaut, aber heute hatte ich Glück, dass die zehn Jungs – und jene, die reingekommen sind – mir den Arsch gerettet haben. Das ist ein Spiegelbild der Mannschaft in diesem Jahr.» Martin war im Kopf bereit. «Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. In dieser Situation musste ich mental stark bleiben. Nach dem Gegentor kamen einige Teamkollegen zu mir und sagten: ‹Ist schon gut, wir schiessen ein Tor für dich.›» Den Aufstieg bezeichnet er als grosse Erleichterung. «Die Leute wissen nicht, dass wir eine unglaubliche, aber auch sehr anstrengende Saison hinter uns haben. Jetzt sind drei Viertel der Mannschaft körperlich und geistig am Anschlag, aber es ist schön, all diese Leute auf der Tribüne zu sehen. Wir hatten ein Ziel und wir haben es erreicht.»

Brian Beyer: «Bedeutet mir sehr viel»

Foto: Claudio De Capitani/freshfocus

Die Geschichte von Brian Beyer ist bemerkenswert. Der Franzose durchlief in der Heimat etliche Amateurligen und unterschrieb Anfang 2022 seinen ersten Profivertrag bei Yverdon. Am Dienstagabend erzielte er das einzige Tor für die Waadtländer. Ein Tor, welches gleichbedeutend mit dem Aufstieg ist.

«In der nächsten Saison in der höchsten Liga des Schweizer Fussballs zu spielen, bedeutet mir sehr viel. Ich komme von weit her. Vor allem habe ich es aus eigener Kraft nach oben geschafft – ich wurde von keinem anderen Verein aus der Super League angeworben. Das ist etwas Magisches. Im Moment freue ich mich einfach und realisiere es langsam. Wir werden den Aufstieg mit allen zusammen feiern. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und den Staff, wir haben es geschafft.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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