YB sucht neuen Coach
Holt Bickel Kumpel Schällibaum?

Nach Urs Meier beim FCZ muss noch ein Trainer nach erst der dritten Runde gehen. Uli Forte kann es nicht verstehen.
Publiziert: 06.08.2015 um 23:01 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:10 Uhr
Von Alain Kunz

Die beiden Champions-League-Qualifikationsspiele gegen Monaco stellten im Drama um die Entlassung von Uli Forte ein Timeout dar. Dachte man. Das Gegenteil war der Fall. Nach dem ernüchternden 1:3 zu Hause folgte die zweite Halbzeit im Stade Louis II. Sie war aus YB-Sicht jämmerlich – und besiegelte das Ende der Ära Forte.

Unmittelbar nach Spielschluss konsultierten Sportchef Fredy Bickel und weitere Personen aus der YB-Führungsebene die Routiniers unter den Spielern. Diese verrieten, dass dem Coach nicht mehr richtig zugehört werde, wenn er in seinem immerwährenden Positivismus daherschwadroniere. Und dass sie nicht mehr an eine Wende mit Forte glaubten.

Das reichte. Das Fallbeil senkte sich gestern Nachmittag. Am Morgen hatte Forte noch nichts geahnt. «Ich hätte sehr gerne bei YB weitergearbeitet», wird Forte im YB-Communiqué zitiert. «Aber leider ist dies nicht mehr möglich. Ich verstehe die Entscheidung des Vereins nicht, muss sie aber akzeptieren.»

YB-Sportchef Fredy Bickel muss einen neuen Trainer suchen.
Foto: Keystone
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Uli Forte gehört nicht zum Bickel-Clan und war isoliert

Forte also ein Opfer der Spieler, was gewiss ein Ausdruck von Führungsschwäche ist? Ja. Aber nicht nur. Forte war schon seit letztem Herbst angezählt, als er mit Garantie entlassen worden wäre, hätte er das Schicksalsspiel gegen Sion verloren. Nach solch einer Beinahe-Entlassung wird die Halbwertszeit kurz, ganz kurz. Bickel: «Der Entscheid war eine Folge der beunruhigenden Entwicklung der letzten zwei, drei Monate.»

Forte war aber auch isoliert. Der Brüttiseller ist keiner aus dem Bickel-Kuchen. Keiner aus dem Intim-Umfeld des Sportchefs. Das liess dieser ihn oft spüren. Auch in der Aussen-Kommunikation. Ein Beispiel: Am Nachmittag des Monaco-Spiels nahmen sich Assistenztrainer Harry Gämperle und Goalietrainer Paolo Collaviti Zeit für einen gemütlichen Schwatz ausserhalb des Hotelgeländes. Ohne Forte. Wie sagte Bickel? «Wir hofften, dass wir einander wieder finden würden.» Der einsame Forte. Und der Bickel-Clan.

Ebendieser Gämperle, Bickels intimster Kumpel, wird nun interimistisch Chefcoach. Er ist berechtigt dazu, weil er demnächst die Uefa-Pro-Lizenz erhalten wollte. Assistiert von U15-Coach Erich Hänzi, auch ein Ex-FCZler. Fehlt eigentlich nur noch Marco Schällibaum, und die einstige YB-WG ist wieder komplett.

Holt Bickel Kumpel Schällibaum?

Ist der Chiasso-Coach eine Option? Denkbar. Und sonst: Murat Yakin hat keinen Bock auf YB. René Weiler sitzt nach dem Last-Minute-Sieg gegen Heidenheim wieder fester im Nürnberger Sattel. Bleibt fast nur eine deutsche Lösung, also eine grosse mit Leuten wie Thomas Schaaf oder Mirko Slomka. Aber zuerst muss Harry, nein, nicht den Wagen holen. Sondern den Dreier am Sonntag gegen Thun.

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