YB-Erfolgscoach leicht pikiert
Warum hat YB noch immer nicht mit Wicky verlängert?

YB-Coach Raphael Wicky hat (fast) alle geforderten Ziele erreicht. Dennoch gibts keine Fast-Track-Vertragsverlängerung. Aber vielleicht gehts ja so wie bei der Nati.
Publiziert: 03.12.2023 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2023 um 12:26 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Anfang Dezember, nach der EM-Auslosung, wollte man die Nati-Tiefenanalyse vornehmen und den Yakin-Entscheid fällen. Schliesslich brauchte man doch nur ein paar Tage. Am 28. November stand der Entscheid.

YB-Sportchef Steve von Bergen sagte zur «Berner Zeitung», man werde sich mit Trainer Raphael Wicky im Januar zusammensetzen, um über die Zukunft zu reden.

Wicky hat zwei Topziele erreicht

Irgendwie merkwürdig, dass man sich so lange Zeit lässt, wenn ein Trainer, mit einer Ausnahme – letzte Saison verpasste Wicky die Conference League im Penaltyschiessen gegen den grossen Namen Anderlecht – alle Ziele erreicht hat. Im Gegenteil: Aus der Champions League heraus überwintert hat noch kein Coach vor ihm. Weder Gerry Seoane noch David Wagner. Und das Double geschafft hat YB in den fünf Meistersaisons seit 2018 nur einmal – 2020 unter Seoane.

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Foto: AFP
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Mit Hütter wurde gar schon im November verlängert

Mit dem Luzerner hat YB am 7. Dezember verlängert, als die Konstellation dieselbe war: Vertrag läuft Ende Saison aus. Das war aber, bevor sich YB in der Europa League gegen Cluj für die Sechzehntelfinals qualifizierte. Und mit Seoanes Vorgänger Adi Hütter wurde gar schon am 9. November verlängert. Das war 2017 und YB wohl mit sieben Punkten Vorsprung Tabellenführer, aber in der Europa League nach vier Spieltagen sieglos und hatte erst drei Punkte gesammelt.

Gegen Liverpool ... oder Fabian Rieder?

Am 18. Dezember wird der Gegner von YB für das Sechzehntelfinal-Duell ausgelost. Diese Runde heisst übrigens nicht Sechzehntelfinals, sondern offiziell Playoffs der K-.o-Runde der Europa League … Gegner sind Gruppenzweite aus der Europa League. In Frage kommt nach der Niederlage gegen Toulouse selbst der FC Liverpool. Oder, um die knackigsten Namen zu nennen: Freiburg, West Ham, Marseille, Glasgow Rangers, Sporting Lissabon, Liverpool, Rennes (mit Fabian Rieder …), AS Roma. Die Playoffs steigen am 15. und 22. Februar

Am 18. Dezember wird der Gegner von YB für das Sechzehntelfinal-Duell ausgelost. Diese Runde heisst übrigens nicht Sechzehntelfinals, sondern offiziell Playoffs der K-.o-Runde der Europa League … Gegner sind Gruppenzweite aus der Europa League. In Frage kommt nach der Niederlage gegen Toulouse selbst der FC Liverpool. Oder, um die knackigsten Namen zu nennen: Freiburg, West Ham, Marseille, Glasgow Rangers, Sporting Lissabon, Liverpool, Rennes (mit Fabian Rieder …), AS Roma. Die Playoffs steigen am 15. und 22. Februar

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Der Oberwalliser ist leicht pikiert

Wicky seinerseits ist nach Verlustpunkten Leader und hat YB in die Europa-League-Playoffs gebracht. Da drängt sich der Verdacht auf, die YB-Verantwortlichen hätten genau dieses Finalspiel gegen Roter Stern Belgrad abwarten wollen und dann auch die beiden anstehenden Spitzenkämpfe – gegen das seit 10 Spielen (!) ungeschlagene Servette und gegen St. Gallen –, bevor sie sich mit dem Gedanken einer Vertragsverlängerung befassten. 

Wicky ist bei diesem Gedanken leicht pikiert: «Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass meine Zukunft oder meine Arbeit auf dieses Spiel reduziert oder anhand dessen bewertet wird. Und wenn das jemand macht, dann kann ich das nicht verstehen. Wenn jemand die Arbeit von 17 Monaten auf ein Spiel reduziert, dann sind wir nicht in der Realität des Ganzen.»

Der Coach geht gerne arbeiten

Die Frage, ob er selber gerne bei YB bleiben würde, beantwortet Wicky nicht mit einem simplen Ja. Er sagt: «Ich bin sehr glücklich hier und gehe jeden Tag gerne arbeiten. Ich habe noch sechs Monate Vertrag und brauche keinen Zweieinhalbjahresvertrag.»

Zudem stünden extrem wichtige Wochen an, weshalb kein Zeitrahmen existierte. «Ich habe mir in den letzten Monaten keine Gedanken über eine Verlängerung gemacht. So war es auch nicht nötig, darüber zu sprechen.»

Aber eben: Die Nati hat gezeigt, wie viel schneller alles gehen kann.

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