Ist Daniel Afriyie (22) beim FCZ der neue Aiyegun Tosin (25)? Ausgerechnet am Abend, an dem mit Tosin der Zürcher Topskorer der vergangenen Saison nach seinem Lorient-Wechsel offiziell verabschiedet wird, schiesst Afriyie seine ersten beiden Tore für Zürich.
Der Mann aus Ghana meldet sich sogleich mit einem Doppelpack im Super-League-Scheinwerferlicht an. Dabei kam er vergangenen Winter durch die Hintertür in die Schweiz. Im Gegensatz zu Tosin, der vor vier Jahren aus Lettland nach Zürich kam, transferierte Zürich die neue Sturmhoffnung direkt aus Afrika. Afriyie kommt vom Klub Hearts of Oak aus der Millionenstadt Accra.
Das Talent hat in Ghana ein hohes Standing
«Er kam im Winter erst spät zu uns, dann musste er sich zuerst an das Leben in Europa gewöhnen. Auch fussballerisch musste er zuerst lernen, was wir uns von ihm eigentlich erhoffen. Er hat sehr viel Potenzial», sagt FCZ-Trainer Bo Henriksen (48) nach dem 3:0-Sieg gegen Lugano.
Obwohl der Wechsel Anfang Januar fix war, reiste Afriyie erst im Februar in die Schweiz. Teil des Deals war, dass er im Januar in Algerien mit Ghana noch den afrikanischen Nationencup spielt, der nur Spielern aus den heimischen Ligen offensteht.
Afriyie war bei diesem Cup Captain – ein Zeichen, welch grosses Standing das Talent in Ghana hat. Ebenso, dass er kurz davor im November sogar Teil des WM-Kaders für Katar war. Als einziger Spieler neben einem Ersatzkeeper war Afriyie da noch bei einem Klub aus Ghana tätig.
Die FCZ-Stürmersuche geht weiter
Der jetzige FCZ-Stürmer kam in Katar zwar nicht zum Einsatz, war im Training aber umgeben von Premier-League-Stars wie Thomas Partey (30) oder St. Gallen-Goalie Lawrence Ati Zigi (26). Im WM-Testspiel gegen die Schweiz war Afriyie hingegen auf dem Platz.
Nach einem halben Jahr Eingewöhnungszeit setzt Henriksen nun seit Saisonstart – auch wegen Tosins Transfer – auf Afriyie im Sturmzentrum. Der Däne versichert, dass der Ghanaer aber längst im Team angekommen sei. «Ich kenne wenige Leute, die derart viel lachen wie er. Daniel ist immer happy, das macht ihn zu einer aussergewöhnlichen Person in der Kabine.»
Zürich ist seit Wochen auf der Suche nach einem neuen Knipser. Hat man ihn nun gar in den eigenen Reihen gefunden? Henriksen nach dem Lugano-Sieg: «Gerade jetzt suche ich höchstens ein Glas Wein oder ein Bier.» Ernster fährt er fort: «Wir suchen sicher weiter einen Stürmer. Aber jetzt ist es schwieriger geworden, einen zu finden, der besser ist als Daniel.»
Wer weiss: Womöglich setzt Afriyie die Tradition von afrikanischen FCZ-Stürmern wie Tosin, Stephen Odey (25), Raphael Dwamena (27), Shabani Nonda (46) oder Moussa Koné (26) fort, die alle als Talente kamen und für Millionen gingen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Lugano | 6 | 4 | 13 | |
2 |  Servette FC | 6 | -3 | 12 | |
3 |  FC Zürich | 5 | 6 | 11 | |
4 |  FC Luzern | 6 | 4 | 11 | |
5 |  FC Basel | 6 | 9 | 10 | |
6 |  FC St. Gallen | 5 | 5 | 10 | |
7 |  FC Sion | 6 | 4 | 10 | |
8 |  Yverdon Sport FC | 6 | -4 | 5 | |
9 |  Grasshopper Club Zürich | 6 | -4 | 4 | |
10 |  FC Lausanne-Sport | 6 | -7 | 4 | |
11 |  FC Winterthur | 6 | -7 | 4 | |
12 |  BSC Young Boys | 6 | -7 | 3 |