Wegen Klartext-Aussagen nach Sofia-Debakel
FCB-Captain Stocker muss zur Aussprache antraben

Dicke Luft beim FCB! Erst das Debakel-Aus in der Europa League, dann nimmt Captain Valentin Stocker nach der Sofia-Partie kein Blatt vor den Mund, was intern für Diskussionsstoff sorgt.
Publiziert: 03.10.2020 um 01:14 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2020 um 11:59 Uhr
Marco Pescio und Stefan Kreis

Durchnässt und gefrustet tritt Valentin Stocker nach dem blamablen 1:3 gegen ZSKA Sofia in den Europa-League-Playoffs vors TV-Mikrofon – und rasch wird klar: Der FCB-Captain hat gerade keine Lust, auch nur irgendetwas zu beschönigen. Nach dem Verpassen der Gruppenphase und dem Fehlstart in der Super League spricht der 31-Jährige gegenüber «blue» Klartext: «Wir haben auch in den anderen Europa-League-Spielen alles andere als überzeugt. Und das gilt auch für die Meisterschaft. Aber es liegt nicht an mir, für das Lösungen anzusprechen.»

Eine klare Botschaft an die sportliche Leitung des Klubs! Ein brisanter Seitenhieb, den er gleich noch nachwürzt: «Es ist ein Prozess, der über eine längere Zeit dauert. Wir wurden in den letzten drei Jahren mehr oder weniger auseinander dividiert. Es liegt auch an der Qualität. Wir bringen momentan einfach nicht diese Freude auf den Platz.» Das sitzt vorerst!

«Haben es ausdiskutiert»

Am Mittag danach ist intern bereits viel passiert. Stocker musste zur Aussprache antraben. Sforza, der bereits nach der Partie angekündigt hatte, mit seinem Captain dessen Aussagen persönlich bereden zu wollen, erklärt: «Wir haben das ausdiskutiert. Vali hat das aus den Emotionen heraus gesagt.» Auch CEO Roland Heri gibt zu verstehen, das Thema sei mittlerweile «bereinigt» worden.

Riesenfrust bei Stocker (r.) und Co. nach dem Europacup-Out.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
1/7

Sforza seinerseits weiss: Er tut gut daran, allfällige Differenzen mit seinem Captain so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Ohne grosse Reibereien. Zu fest sind ihm in dieser Personal-Sache die Hände gebunden, zumal der Klub mit dem Spieler erst gerade verlängert hat und es sich um eine Identifikationsfigur bei den Fans handelt.

Und: Auch sportlich kann er schlicht nicht auf den erfahrenen Mann verzichten: Zwölf Tore und 15 Assists in der letzten Saison!

«Für mich ist der Fall nun erledigt», meint der Basler Coach an der Pressekonferenz vor dem Luzern-Spiel am Sonntag, bei dem erstmals wieder gegen 10'000 Fans im Joggeli sein werden. Sforza betont, er wolle jetzt wieder «Ruhe»: «Wir haben nach dem Europacup-Out mit Meisterschaft und Cup noch zwei Ziele, die wollen wir jetzt in Angriff nehmen!»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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