«Ich sagte schon einmal, sein Weg ist nicht aufzuhalten»
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FCL-Coach Frick zu Jashari:«Ich sagte schon einmal, sein Weg ist nicht aufzuhalten»

Vom Schnupper-Lehrling zum Captain in einem halben Jahr
Der unglaubliche Aufstieg von FCL-Juwel Jashari

Riesenverantwortung für den Luzerner Senkrechtstarter: Weil auf Teamleader Christian Gentner (36) in der neuen Saison wohl die Jokerrolle wartet, wird Ardon Jashari mit seinen noch nicht einmal 20 Jahren als FCL-Chef auflaufen.
Publiziert: 19.07.2022 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2022 um 20:14 Uhr
Marco Pescio

Bitterkalt ist es in jenen Januartagen, als der FCL auf dem Krienser Kunstrasen die Vorbereitung auf die Rückründe beginnt. Mario Frick hat das taumelnde Liga-Schlusslicht Luzern soeben übernommen – und muss es nach der schlechtesten Vorrunde der Klubgeschichte irgendwie doch noch zum Ligaerhalt führen. Es sind dies die ungemütlichen Bedingungen, in denen beim FCL trotz aller Widrigkeiten einer ganz heiss läuft.

Frick entdeckt in seinen ersten Einheiten einen gewissen Ardon Jashari, der bislang in der U21 kickte, nun aber bei den Profis auf Anhieb hervorsticht. «Der ist ja richtig gut!», habe er sich gedacht, gibt Frick wenig später zu Protokoll. So gut, dass der Luzerner Coach den jungen, zentralen Mittelfeldspieler gleich im ersten Rückrunden-«Endspiel» in die Startelf stellt. Und ihn da nie wieder rausnimmt.

Das 19-jährige Eigengewächs wird innert Kürze eine Teamstütze, zieht die Fäden im Zentrum, leitet Tore ein – und trifft gar selbst. Wie im ersten Barrage-Duell mit Schaffhausen (2:2), das (auch) den Weg zum Ligaerhalt ebnet.

Ardon Jashari wird Ende Juli 20 – und trägt beim FCL bereits die Binde.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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«Diese Rolle wird ihn zusätzlich pushen»

Jashari katapultiert sich innerhalb eines halben Jahres vom Schnupper-Lehrling bei den Profis zum Shootingstar. Er bekommt von Frick eine Stammplatzgarantie und die Aussicht, in ein paar Jahren «in einer Top-5-Liga zu spielen, wenn er so weitermacht».

Und jetzt legt der FCL-Coach gar noch einen drauf! Frick macht Jashari zum Vize-Captain hinter Ex-Bundesliga-Star Christian Gentner (36). Da der Deutsche – wie schon in der Rückrunde – wohl öfter auf der Bank sitzen wird, ist de facto der noch nicht ganz 20-jährige Jashari (Geburtstag am 30. Juli) der FCL-Captain auf dem Platz.

Frick sagt: «Ardons Karriere kannst du nicht mehr verhindern.» Er ist froh, den Youngster nach dessen Vertragsverlängerung bis 2026 «hoffentlich noch ein Jahr» in Luzern zu wissen. Sorgen, dass Jashari im neuen Rampenlicht abheben könnte, habe er nicht: «Dafür hat er ein zu gutes Umfeld.» Auch die Teamkollegen Gentner und Denis Simani würden sich gut um den Jungspund kümmern.

Jashari übernimmt damit ab sofort die Rolle, die im Frühjahr noch Marco Burch inne hatte. Auch dem 21-jährigen Innenverteidiger habe man die Binde gegeben, um dessen «Persönlichkeit zu stärken», wie Frick sagt: «Allerdings hatte ich bei Burch manchmal das Gefühl, dass das Amt für ihn eine Bürde war.»

Diese Angst hat er bei Jashari nicht: «Ich glaube, dass diese Rolle ihn zusätzlich pushen wird.» Ein erstes Mal bereits am Samstag (18 Uhr) beim FCZ?

«Vor eineinhalb Monaten hatten wir noch die Hosen voll»

Die verkorkste letzte Saison – mit der Rettung erst in der Barrage – hat beim FC Luzern Spuren hinterlassen. Die Klub-Bosse hüten sich davor, ein konkretes Ziel für die neue Super-League-Saison auszusprechen. «Einen Tabellenplatz werden wir sicher nicht herausgeben!», sagt Sportchef Remo Meyer.

Der Totalabsturz in der letztjährigen Vorrunde vom gefeierten Cupsieger zum desolaten Liga-Schlusslicht hat die Luzerner vorsichtiger werden lassen. Auch Mario Frick, der erst seit letztem Winter an Bord ist, erklärt: «Es wäre ein grosser Fehler, wenn wir jetzt sagen würden, dass wir um die ersten vier mitspielen wollen. Vor eineinhalb Monaten ging es noch um die Existenz, da hatten wir noch die Hosen voll.»

Doch nach der gewonnenen Barrage gegen Schaffhausen will man beim FCL trotzdem wieder nach vorne schauen. Meyer betont: «Wir haben durchaus Ambitionen!» Wenigstens was den Cup betrifft, gibts von den Innerschweizern eine klare Ansage. Meyer erklärt: «Da zählt nur der Titel!» (mpe)

Die verkorkste letzte Saison – mit der Rettung erst in der Barrage – hat beim FC Luzern Spuren hinterlassen. Die Klub-Bosse hüten sich davor, ein konkretes Ziel für die neue Super-League-Saison auszusprechen. «Einen Tabellenplatz werden wir sicher nicht herausgeben!», sagt Sportchef Remo Meyer.

Der Totalabsturz in der letztjährigen Vorrunde vom gefeierten Cupsieger zum desolaten Liga-Schlusslicht hat die Luzerner vorsichtiger werden lassen. Auch Mario Frick, der erst seit letztem Winter an Bord ist, erklärt: «Es wäre ein grosser Fehler, wenn wir jetzt sagen würden, dass wir um die ersten vier mitspielen wollen. Vor eineinhalb Monaten ging es noch um die Existenz, da hatten wir noch die Hosen voll.»

Doch nach der gewonnenen Barrage gegen Schaffhausen will man beim FCL trotzdem wieder nach vorne schauen. Meyer betont: «Wir haben durchaus Ambitionen!» Wenigstens was den Cup betrifft, gibts von den Innerschweizern eine klare Ansage. Meyer erklärt: «Da zählt nur der Titel!» (mpe)

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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