Vier Trainer, ein Titel
Das war die Ära Bernhard Burgener beim FCB

«Nichts wird mehr so sein, wie es war», sagte Bernhard Burgener (63), als er den FC Basel vor vier Jahren übernimmt. Der Mann hat Wort gehalten.
Publiziert: 11.05.2021 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2021 um 17:20 Uhr
Stefan Kreis

Eines muss man Bernhard Burgener lassen: Langweilig ists selten geworden, seit der millionenschwere Unternehmer den FC Basel vor vier Jahren übernommen hat. Im Gegenteil. Eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse der Ära Burgener.

Im Februar 2017 enthüllt SonntagsBlick, dass Film-Mogul Burgener den FC Basel übernimmt. Bernhard Heusler und Georg Heitz, die den Klub zum Serienmeister gemacht haben, treten ab. Sportlich läufts zu jenem Zeitpunkt wie geölt, unter Urs Fischer holt der FCB das Double. Trotzdem muss der Erfolgstrainer den Klub verlassen.

Juli 2017: Kein Stein bleibt auf dem anderen. Mit Jean-Paul Brigger wird ein neuer CEO installiert, mit Marco Streller ein neuer Sportchef, mit Raphael Wicky ein neuer Trainer.

Gewann bei den FCB-Fans keinen Beliebtheitspreis: Bernhard Burgener.
Foto: TOTO MARTI
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Dezember 2017: Der FCB spielt die erfolgreichste Champions-League-Kampagne seiner Geschichte, qualifiziert sich dank Siegen gegen Benfica und ManUtd für den Achtelfinal.

Wicky wird gefeuert

Mai 2018: Der FCB holt im Winter mit Valentin Stocker und Fabian Frei zwei Identifikationsfiguren zurück, mit Manuel Akanji und Renato Steffen aber verlassen zwei Leistungsträger den Verein. Der Meistertitel? Geht an YB.

Juli 2018: CEO Jean-Paul Brigger verlässt den FCB auf eigenen Wunsch, Coach Raphael Wicky wird nach nur zwei Saisonspielen gefeuert.

August 2018: Der langjährige österreichische Nationaltrainer Marcel Koller übernimmt, scheitert aber in der Europa-League-Quali an Limassol. Der FCB spielt zum ersten Mal seit 14 Jahren nicht europäisch.

Dezember 2018: Einige Spieler beschweren sich bei Boss Burgener über Marcel Koller. Hinter dem Rücken des Trainers. Zuvor hatte der FCB gegen YB mit 1:7 verloren. Das Meisterrennen? Schon nach der Vorrunde entschieden.

Der einzige Titel

Februar 2019: Bereits das Engagement in den E-Sport sorgte bei den Fans für rote Köpfe, nun steigen die Basler auch noch in den indischen Fussball ein, beteiligen sich am Klub Chennai City FC. Die Anhänger laufen Sturm.

Mai 2019: Der FCB holt den Cup. 2:1 im Final gegen Thun. Es wird der einzige Titel in der Ära Burgener bleiben.

Juni 2019: Marcel Koller wird vorübergehend freigestellt, weil Sportchef Marco Streller den damaligen Aarau-Trainer Patrick Rahmen installieren will. Weil sich Burgener am Ende für einen Verbleib Kollers ausspricht, nimmt Streller seinen Hut. Ruedi Zbinden wird Sportchef.

September 2019: Burgener will den FCB auf mehrere Schultern verteilen und nimmt David Degen mit ins Boot. Er verkauft ihm 10 Prozent seiner Anteile.

Frei wird übergangen

Frühling 2020: Der FCB spielt eine herausragende Europa-League-Kampagne, überwintert europäisch. Am Ende steht der Viertelfinaleinzug nach zwei Top-Leistungen gegen die Frankfurter Eintracht.

April 2020: Der FCB leistet sich einen öffentlichen Lohnzoff mit den Spielern und stellt diese an den Pranger, weil diese nur auf rund 5 Prozent ihres Gehalts haben verzichten wollen.

Juni 2020: Der FCB schreibt einen Verlust von rund 20 Millionen Franken. Die Fans fordern den Rücktritt von Burgener und CEO Roland Heri.

Juli 2020: Es wird bekannt, dass Burgener einen Teil seiner Anteile an das britische Investmentunternehmen Centricus verkaufen will. Die Fans laufen Sturm.

August 2020: Ruedi Zbinden wirft als Sportchef hin, wird wieder Chefscout.

September 2020: Der damalige Wil-Trainer Ciriaco Sforza übernimmt beim FCB, Marcel Kollers Vertrag wird nicht verlängert. Zuvor hatte FCB-Legende Alex Frei seinen Job als U21-Trainer gekündigt. Er hatte einen Vertrag als Cheftrainer vorliegen, wurde dann aber übergangen. Und ging am Ende zum FC Wil.

Oktober 2020: Der FCB blamiert sich in der Europa-League-Quali gegen CSKA Sofia und verpasst die Gruppenphase.

Die Schande von Basel

Februar 2021: Der FCB blamiert ich im Cup gegen Winterthur, das 2:6 geht als die Schande von Basel in die Geschichtsbücher ein.

Februar 2021: Captain Valentin Stocker, der in der Pause des Winterthur-Spiels Coach Ciriaco Sforza kritisierte, wird suspendiert. Nach zwei Wochen kehrt er ins Mannschaftstraining zurück.

März 2021: Während des Spiels gegen den FC Luzern versammeln sich Tausende FCB-Anhänger, um gegen Boss Burgener zu demonstrieren.

März 2021: Der Machtkampf zwischen Burgener und Degen wird zur Schlammschlacht. Beide Seiten fahren schwere Geschütze auf.

April 2021: Ciriaco Sforza begnadigt Valentin Stocker, der kann die 1:2-Heimniederlage gegen Vaduz aber nicht verhindern. Einen Tag später wird der Trainer entlassen. Der bisherige Assistent Patrick Rahmen übernimmt.

Mai 2021: Kurz vor dem geplanten Gerichtstermin gibt der FCB bekannt, dass sich die beiden Parteien geeinigt haben. Burgener macht den Weg frei, David Degen übernimmt im Klub eine Schlüsselrolle.

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