«Wie im Film ‹Täglich grüsst das Murmeltier›»
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Sion-Walker nach 0:3 in Vaduz:«Wie im Film ‹Täglich grüsst das Murmeltier›»

Trainer Mario Frick bleibt bodenständig, die Vaduz-Fans heben ab
«Wir sind die Nummer eins am Rhein!»

Da dachte man, die netten Vaduzer würden sich eine Saison lang (erfolglos) in der Super League versuchen und dann brav den Absteiger geben. Und nun zeigen Team und Fans Krallen. Und wie!
Publiziert: 12.04.2021 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 16:01 Uhr
Alain Kunz

In der Vorrunde ists ja einigermassen normal. Vaduz liegt nach 18 Runden als Letzter fünf Punkte hinter Luzern und sechs hinter Sion. Doch der schlaue Trainer Mario Frick begreift viel schneller, als der Konkurrenz lieb ist, wie Super League geht.

Vaduz wird zum Team der Stunde. In der Jahrestabelle 2021 liegen die Liechtensteiner auf Platz zwei hinter YB. Unfassbar. 25 Punkte. Vor Servette und Lugano. Neun vor Basel!

Mario Frick will nichts von Sargnägeln wissen

Das erste Team zittert bereits nicht mehr vor den aufmüpfigen Ausländern mit Super-League-Gastrecht. Es ist geschlagen: Sion. Denn mit dem 3:0 am Sonntag haben Gajic, Djokic und die vielen No-name-Kicker einen ersten Nagel in den Sarg des FC Sion eingeschlagen.

Die Vaduzer Fans haben eine klare Message nach dem Sieg gegen den FCB.
Foto: Jürgen Posch
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Oder, Mario Frick? «So etwas Despektierliches würde ich nie sagen! Aber klar sind wir überglücklich, dass wir nun sechs Punkte weg sind von Sion. Wir probieren einfach, unseren Punkteschnitt weiterhin zu halten und uns nach vorne zu orientieren. Dass Wichtigste ist es, konstant zu bleiben.»

Und dann fügt er genau das hinzu, was Sion-Präsident Christian Constantin als grosses Manko seiner eigenen Mannschaft ausgemacht hat, nämlich dass diese nicht in der Lage sei, das Essenzielle im Fussball zu holen: Punkte! Weshalb sie nun mit einem Bein in der Challenge League steht. Frick: «Im Abstiegskampf gehts nicht ums Schönspielen, sondern einfach ums Gewinnen.»

Der Föhn weht Rauch ins Stadion

Und da helfen auch die Fans mit. Nach Kräften und im Rahmen ihrer quantitativen Stärke. Im Rheinpark hängen sie nach dem 2:1-Sieg beim FC Basel ein Plakat auf mit dem Wortlaut: «Wir sind die Nummer eins am Rhein!» Dieses bleibt auch während des gesamten Abstiegsschockers hängen. Und kurz vor Kickoff lassen die Fans von aussen den Rheintaler Föhn den Rauch einer roten Petarde ins Stadion tragen. Hätte von der Farbe her auch von Walliser Fans kommen können. Doch es waren Vaduzer.

Ein Land im Ausnahmezustand. Nun zittern Luzern, St. Gallen und der FCZ als Nächste vor den Aufmüpfigen aus dem Ländle, die sich so gar nicht an die ihnen zugedachte Rolle im Super-League-Drehbuch halten.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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