Super-League-Wahnsinn
So irre feiert Lugano Platz 3

Was für ein Super-League-Drama! Weil GC im Wallis in der 106. Minute ausgleicht, steht Lugano in der Europa-League-Gruppenphase. Das Wahnsinns-Protokoll aus dem Cornaredo.
Publiziert: 03.06.2017 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:01 Uhr
Maurizio Urech, Lugano

Irreale Szenen spielten sich gestern Abend nach dem Schlusspfiff im Cornaredo in Lugano ab. Spieler und Staff flüchten nach der 0:1 Niederlage gegen den FC Luzern in die Garderobe.

Dort realisieren sie: Das Spiel in Sion ist nach lange nicht zu Ende. Klar ist: Schiesst Sion ein Tor, ist die direkte Quali für die EL-Gruppenphase futsch.

Präsident Renzetti sieht sich das Finale zusammen mit dem Speaker vor dem Monitor von Teleclub an, die Fans bleiben alle im Stadion und warten auf die News aus dem Tourbillon. 

Lugano lässt Trainer Tramezzani hochleben.
Foto: KEY
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Dann treffen die Walliser. Die Stimmung im Tessin ist plötzlich auf dem Tiefpunkt. Doch nur drei Minuten späte trifft GC. Wahnsinn.

«Lugano, Lugano»-Rufe hallen durch das Cornaredo und nach dem Schlusspfiff in Sion gibt es für die Fans kein Halten mehr. Platzsturm!

Nach einigen Minuten, angeführt von Padalino, kommen Spieler und Staff aufs Feld, jeder trägt das T-Shirt «Lugano torna in Europa» (Lugano kehrt nach Europa zurück) um sich von den Fans feiern zu lassen. Ein paar Spieler werden von den Fans auf den Schultern getragen und dann ist Selfie-Zeit! 

Alioski und Sadiku haben am Schluss nur noch Hemd und Unterhosen an. Während des Interviews mit Teleclub wird Tramezzani von Sulmoni mit Wasser geduscht, später schnappt sich Tramezzani das Mikrofon der RSI und interviewt spontan Sulmoni, Pepin und Piccinocchi.

Das Fest ging im Cornaredo bis lange nach Mitternacht weiter und die Fans sangen «Siamo in Europa» (Wir sind Europa) und feierten noch lange mit Spielern und Staff diesen unglaublichen Erfolg.

Das sagen Luganos Europa-Helden

Präsident Angelo Renzetti: „Einfach unglaublich was passiert ist, die letzten Minuten waren das Spiegelbild unserer Saison auch wenn niemand ein solches Finale erwarten konnte, am Schluss ist es wie ein Märchen dasswahr wird. Tramezzani wird selber entscheiden ob er bleiben will oder nicht.»

Armando Sadiku: «Ich bin ganz einfach überglücklich dass ich mit dem FC Lugano diesen grossartigen Erfolg feiern kann. Lugano ist wie mein zweites zu Hause und ich bin sicher dass ich früher oder später zurückkehren werde.»

Paolo Tramezzani: «Der heutige Abend war wie unsere ganze Rückrunde, wir haben unglaublich viel gelitten. Zusammen mit der Mannschaft sind wir diesen Weg gegangen, man kann es Schicksal nennen, aber am Schluss haben wir etwas unglaubliches erreicht was uns niemand zugetraut hat. Dies ist eine Gruppe mit ganz speziellen Spielern. Heute wird gefeiert und in den nächsten Tagen werde ich über meine Zukunft entscheiden.»

Jonathan Sabbatini: «Wie in Lausanne wollte Tramezzani dass wir uns auf unsere Partie konzentrierten und wir wussten nichts über den Spielstand in Sion. Als wir in die Garderobe gingen war es hart, wir waren über unsere Niederlage enttäuscht, wir hatten das Schicksal nicht mehr in unseren Händen. Nach dem Ausgleich von GC ist unsere Garderobe explodiert, keine Ahnung wie dies meine Ohren überstanden haben. Ich freue mich jetzt schon darauf nächste Saison in Europa zu spielen, bedanke mich bei allen auch bei den Fans für die unglaubliche Unterstützung.»

Eray Cümart: «Unglaublich was ich hier in Lugano erlebt habe, keiner hätte erwartet, dass Lugano je Europa-League spielen würde, aber zusammen haben wir es geschafft. Als Sion in Führung ging glaubten viele nicht mehr an den Ausgleich.»

Vladimir Golemic: «Wir haben uns diesen Erfolg verdient, wir sind eine grosse Mannschaft, wir haben den dritten Platz und jetzt wird gefeiert.»

Davide Mariani: «Schwierig die richtigen Worte zu finden, am Schluss wird abgerechnet, nicht vier fünf Spiele vor dem Ende. Wir sind eines der Teams mit dem kleinsten Budget, wir haben an uns geglaubt, ich bin ganz einfach überglücklich.»

Ezgian Alioski: «Am Anfang waren die Emotionen negativ, vor allem als Sion in Führung ging, doch dann kam der Ausgleich und jetzt geniesse ich diesen Moment mit allen zusammen. Ich bin stolz auf was wir erreicht haben, auch ein vierter Platz wäre ein grosser Erfolg gewesen aber so wird das Fest natürlich noch schöner.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
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